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Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 1983

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„Kutte kennt sich aus" <strong>des</strong> nicht minder gegenwärtigen langjährigen Vorstandsmitglieds unseres <strong>Vereins</strong><br />

Kurt Pomplun. In der Reihe „Im Verein vereint" ist auch der Verein <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>Berlins</strong> als einer der<br />

ersten vorgestellt worden.<br />

Die eigentliche Historie wird u. a. im Kapitel „Verwaltung" behandelt. Man erfährt, daß der älteste heute<br />

noch <strong>die</strong>nstbereite deutsche Rundfunksender <strong>für</strong> RIAS Berlin in Britz arbeitet. Seinen Namen „Lili-Marleen-Sender"<br />

verdankt er der Tatsache, daß er einst zum Soldatensender Belgrad gehörte und Laie<br />

Andersens „Lili Marken" ausstrahlte. Es ist verständlich, daß es bei den Publikationen Engpässe gibt, weil<br />

RIAS Berlin bekanntlich weder am Gebührenaufkommen der ARD beteiligt ist noch mit Werbesendungen<br />

aufwartet. Trotzdem vermitteln der „RIAS-Expreß" und das „RIAS-Quartal" hinreichend Informationen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Hörer, <strong>die</strong> 435 246 Zuschriften 1985 an den RIAS richteten, von denen 23 493 aus Ost-Berlin<br />

und der DDR stammten. Mehr als 23000 Zuschriften betrafen <strong>die</strong> Rätselsendung „Funk-Spuren", <strong>die</strong><br />

Dietrich Auerbach über alle 94 Folgen betreute.<br />

Auch über <strong>die</strong> Finanzierung vermittelt <strong>die</strong>ser Bericht Aufschlüsse. So wurden 1984 RIAS Berlin 70,334<br />

Millionen DM zur Verfügung gestellt.<br />

Wie ein roter Faden ziehen sich Hinweise auf bevorstehende Umstellungen durch den Text, womit das<br />

neue Programmschema gemeint ist, das inzwischen verwirklicht wurde. Der Hörer, der an „seine"<br />

Sendungen gewohnt war und <strong>die</strong>se doch offensichtlich schätzte, fragt nach den Beweggründen <strong>für</strong><br />

derartige radikale Schnitte. Ob wohl <strong>die</strong> Firma Beiersdorf oder Grete Schickedanz auf den Gedanken<br />

kämen, sich von den gut eingeführten Markennamen Nivea oder Tempo (<strong>für</strong> Papiertaschentücher) zu<br />

trennen? Unsere Rundfunksender können es, und <strong>die</strong> Tatsache, daß der SFB seine Programme noch<br />

stärker durcheinandergewirbelt hat, mag <strong>für</strong> den RIAS, nicht aber <strong>für</strong> den Hörer (vor allem aber <strong>für</strong><br />

denjenigen, der im anderen Lan<strong>des</strong>teil keine Rundfunktzeitschriften nachschlagen kann) ein magerer<br />

Trost sein. H. G. Schultze-Bemdt<br />

Das Brandenburgische Koch-Buch, Oder: Die wohl-unterwiesene Köchinn, Das ist: Unterricht / wie man<br />

allerley wohlschmeckende Speisen aufs füglichste zubereiten / schmackhaffte Suppen / Potagen / Pasteten<br />

/ Tarten und allerhand Gebackenes machen / nach der jetzt üblichen Art auftragen und galant<br />

anbringen / auch Fleisch / Fische / Garten-Früchte und andere Sachen etc. wohl einmachen, dürren oder<br />

verwahren solle. Samt vielen bisher wenig bekandten Kunst-Griffen / so in der Koch-Kunst ihren<br />

sonderbaren Nutzen haben / Mit vielen dazu gehörigen Kupffern gezieret, Und aufs neue gedruckt. Berlin<br />

und Potsdam / Bey Johann Andreas Rüdigern / Anno 1732. - Im Auftrag von Rodolphe W. Scheiben<br />

stark gekürzte Fassung, bei der Buchdruckerei Karl Flagel und Sohn in Berlin auf gerippt Bütten/Werkdruck<br />

in 2000 Exemplaren gedruckt und von der Buchdruckerei Kurt Grunow in Berlin gebunden.<br />

Das Kochbuch aus Berlin. Gesammelt, aufgeschrieben und ausprobiert von Fritz Becker, verlegt von<br />

Wolfgang Hölker. Verlagsteam Wolfgang Hölker, D-4401 Westbevern, Haus Langen. 143 Seiten,<br />

24,80 DM.<br />

Sybille Schall: Bier is ooch Stulle. Eine Kulturgeschichte der Eß- und Trinkgewohnheiten der Berliner mit<br />

Rezepten. Berlin Taschenbuch Band 4. Stapp Verlag 1985,144 Seiten mit 20 Abbildungen. Kartoniert 14,80<br />

DM.<br />

Luise Lemke: Det schmeckt nach mehr. Küche, Kochtopp und Jemüt. Illustriert von Cleo-Petra Kurze,<br />

arani Verlag GmbH. Berlin 1986. 128 Seiten, Gebunden 15,80 DM.<br />

Felix Henseleit/Walter Bickel: Berliner Küche gestern und heute mit 57 Rezepten. Berlinische Reminiszenzen<br />

35. Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung Berlin. 90 Seiten, 14,80 DM.<br />

*<br />

Das <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Faksimileausgabe verwendete Original <strong>des</strong> Brandenburgischen Koch-Buchs stammt aus<br />

dem Berlin-Museum; es ist <strong>die</strong> sechste Auflage, <strong>die</strong> 1732 bei Johann Andreas Rüdigern in Potsdam und<br />

Berlin gedruckt wurde. Die erste Auflage entstand 1692. Von den vorangegangenen fünf Auflagen wurden<br />

rd. 8000 Exemplare verkauft. Von der gleichen, zunächst anonymen Verfasserin wurde von der dritten<br />

Auflage 1702 an ein zweiter Titel beigefügt: „Die wohlunterwiesene Köchin". Erst 1706erfährt man in der<br />

vierten Auflage, daß Maria Sophia Schellhammer <strong>die</strong> Verfasserin und überhaupt <strong>die</strong> zweite Frau ist, von<br />

der ein Kochbuch in deutscher Sprache gedruckt wurde. Maria Sophia war <strong>die</strong> Tochter <strong>des</strong> Helmstedter<br />

Mediziners und Juristen Hermann Coming (1606 bis 1681). Sie heiratete den Mediziner Professor Christoph<br />

Schellhammer. - Johann Andreas Rüdiger, ein bekannter Drucker und Verleger, erhielt von<br />

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