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Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 1983

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eferiert, nach 1945 wieder in Gang zu bringen, ist Kaeber aus verschiedenen Gründen nur<br />

ansatzweise gelungen. Bis heute fehlt das zentrale lan<strong>des</strong>geschichtliche Organ <strong>für</strong> den Bereich<br />

der Berliner <strong>Geschichte</strong>. Statt <strong>des</strong>sen sind inzwischen mehrere periodisch erscheinende, meist<br />

kleinere Publikationsblätter verschiedener Vereine, Museen, sonstiger Institutionen entstanden,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> unheilvolle Zersplitterung der Informationsmöglichkeiten im Bereich der berlinischen<br />

Geschichtsforschung verstärkt haben.<br />

Die auf <strong>die</strong>sem Gebiet Suchenden (vor allem Ausländer, <strong>die</strong> heute sehr viel stärker als früher an<br />

Berlinfragen interessiert sind) sehen sich ungeahnten Schwierigkeiten gegenüber. Zum Fehlen<br />

eines zentralen Informationsorgans kommt der große Mißstand, daß <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit auf dem<br />

Gebiet der Berlinforschung benötigten Materialien (Archivalien, Autographen, Porträtsammlungen,<br />

Abbildungen, Teildokumentationen, Bücher, Zeitschriften u. a. m.) keineswegs einigermaßen<br />

umfassend in einem Archiv, Museum oder einer Bibliothek zur Verfügung stehen,<br />

sondern über viele „Stellen" vielfältig zerstreut zu finden sind. Auch <strong>die</strong> Bemühungen, in <strong>die</strong>sem<br />

Bereich zu einer Zusammenfassung, zu einer behutsamen Zentralisierung der Bestände an<br />

Berolinensien (hier im weitesten Sinne gemeint) zu gelangen, sind bisher vergeblich gewesen. Es<br />

sollte Aufgabe <strong>des</strong> <strong>Vereins</strong> sein, mit Unterstützung einiger weniger Sachverständiger und mit<br />

Vertretern aus der Verwaltung eine Beseitigung der bestehenden Mängel einzuleiten. Weiterhin<br />

wäre darauf zu dringen, daß der Verein örtlich mit seinem „Apparat" (Vortragsraum, Besprechungszimmer,<br />

Arbeitsraum <strong>für</strong> Benutzer, Bibliothek, Archiv u. a. m.) an eine leistungsfähige,<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Pflege der Berlinforschung zuständige Institution, wie z. B. das Lan<strong>des</strong>archiv, oder eine<br />

Bibliothek angebunden wird. Eine solche örtliche Verbindung von lan<strong>des</strong>geschichtlicher <strong>Vereins</strong>institution<br />

mit entsprechender kommunaler oder Lan<strong>des</strong>einrichtung (Archiv, Bibliothek,<br />

historisches Museum) wird seit vielen Jahrzehnten vielerorts praktiziert, ist eigentlich eine<br />

Selbstverständlichkeit und erhöht <strong>die</strong> Wirksamkeit der Arbeit - vor allem auch in finanzieller<br />

Hinsicht - auf lan<strong>des</strong>- und heimatgeschichtlichem Gebiet ganz wesentlich. Möchten in Erinnerung<br />

und Erfüllung sozusagen <strong>des</strong> geistigen Erbes unseres hochver<strong>die</strong>nten Ehrenmitglieds<br />

Ernst Kaeber einige der hier aufgeführten Wünschbarkeiten und Notwendigkeiten zur Verbesserung<br />

der Arbeitsmöglichkeiten in der Berlinforschung verwirklicht werden!<br />

Nachrichten<br />

Synagogen in Berlin<br />

Anschrift <strong>des</strong> Verfassers: Prof. Dr. K. Kettig, Krottnaurer Straße 13,1000 Berlin 38<br />

Ausstellung im Berlin-Museum, Lindenstraße 14, 1000 Berlin 61. Dauer: 26. Januar bis 20. März <strong>1983</strong>.<br />

Anlaß: 50 Jahre danach... In Erinnerung an <strong>die</strong> Eröffnung <strong>des</strong> früheren Jüdischen Museums in Berlin-<br />

Mitte, Oranienburger Straße 31, am 24. Januar 1933.<br />

Das frühere Jüdische Museum in Berlin war aus der Kunstsammlung (Wolfsche Stiftung) der Jüdischen<br />

Gemeinde hervorgegangen und feierte unter Teilnahme von Max Liebermann <strong>die</strong> Eröffnung seiner<br />

Räume in dem neben der Neuen Synagoge, Oranienburger Straße 30, gelegenen, 1932 geräumten und<br />

umgestalteten Siechenheim der Jüdischen Gemeinde.<br />

Diese Eröffnung, nur 6 Tage vor der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, nahm <strong>die</strong> Jüdische Abteilung<br />

<strong>des</strong> Berlin-Museums zum Anlaß, mit einer Gedenkfeier und einer Ausstellung „Synagogen in Berlin" an<br />

<strong>die</strong> Bedeutung jüdischer religiöser und kultureller Einrichtungen zu erinnern.<br />

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