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Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 1983

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in England). Als Vetter und Mitgefangener von Dietrich Bonhoeffer ist er heute sein Biograph und Editor<br />

seiner Schriften. Aus <strong>die</strong>ser ersten Zeit waren noch etwa 30 Mitglieder der Studentengemeinde aus Ost und<br />

West anwesend. Bethge kennzeichnete <strong>die</strong> geistige und geistliche Situation der Stunde Null als <strong>die</strong> Zeit, da<br />

ihre Träger unverbrüchlich daran festhielten, das reine Evangelium könne als politischen und geistigen<br />

Probleme abdecken. Seine Nachfolger im Amt als Studentenpfarrer schilderten <strong>die</strong> Entwicklung der<br />

Gemeinde in den späteren Jahren als Phase der immer schwieriger werdenden Ost-West-Beziehungen bis<br />

hin zur heutigen Friedensbewegung. Das Verhältnis der Kirche zu Macht und Gewalt steht oft im<br />

Mittelpunkt ihrer Erörterungen. - Heute versteht sich <strong>die</strong> Kirche von Berlin-Brandenburg (Ost) als „auf<br />

dem Wege von der Volkskirche fort zu einer Kirche der bekennenden Minderheiten".<br />

Den wahrhaft festlichen Rahmen <strong>für</strong> den Jubiläumsgottes<strong>die</strong>nst gab der wieder hergestellte Französische<br />

Dom in seiner großartigen Schlichtheit. Der Platz der Akademie (Gendarmenmarkt) mit dem neuen<br />

Schauspielhaus und einigen historisch stimmig nachempfundenen Bürgerbauten an seinem Rande nimmt<br />

wieder Gestalt an. - Nach einem Rundgang durch „ihr" einstiges Universitätsviertel trafen sich <strong>die</strong><br />

Einstigen aus Ost und West zu Berichten über ihre persönlichen Lebenswege innerhalb von 40 Jahren.<br />

Christiane Knop<br />

Aus dem Mitgliederkreis<br />

Herzlicher Dank ist <strong>für</strong> zwei Spenden von Büchern <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bibliothek abzustatten. Er gilt einmal unserem<br />

langjährigen Mitglied Frau Dr. Maria Arand in Osnabrück, <strong>die</strong> sich von einem Teil ihrer Bestände trennte,<br />

und zum anderen Willi Karstens, der nicht zu den Mitgliedern <strong>des</strong> <strong>Vereins</strong> zählt. Der Dank an <strong>die</strong>ser<br />

Stelle ist um so nötiger, als der <strong>die</strong> Bücher begleitende Brief in der Bibliothek nicht mehr auffindbar ist und<br />

es <strong>des</strong>wegen nicht zu einer schriftlichen Danksagung kam. SchB.<br />

Stu<strong>die</strong>nfahrt ins Ravensberger Land<br />

Zunächst schien alles schief zu laufen: der Reisebus war nicht von der bestellten Qualität, der Museumsleiter<br />

G. Kaldewei erkrankt, der Sattelmeier Nordmeyer verstorben, das Aben<strong>des</strong>sen in Enger alles andere als<br />

westfälisch - es überwogen dann aber doch <strong>die</strong> positiven Momente, so daß <strong>die</strong> Teilnehmer übereinstimmend<br />

<strong>die</strong>se Exkursion vom 13. bis 15. September 1985 als so harmonisch wie erfolgreich auf der Habenseite<br />

verbuchten. Allerdings war schon der Auftakt überaus verheißungsvoll, denn das von Dipl.-Br.-Ing. Karl<br />

Fordemann, Geschäftsführer der Brauerei Felsenkeller Gebr. Uekermann, im Brauerei-Ausschank aufgefahrene<br />

Menü mit westfälischem Pfefferpotthast als deftigem Mittelpunkt war nicht von schlechten Eltern,<br />

und <strong>die</strong> anschließende Führung durch <strong>die</strong> moderne Braustätte bewies soviel Wohlwollen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Berliner<br />

Gäste, daß sich <strong>die</strong>se von den Gesprächen beim Abtrunk kaum trennen wollten. Der Disziplin der<br />

Mitreisenden ist ein hohes Lob zu zollen, weil sie, wenn auch schweren Herzens (oder vollen Magens),<br />

vollzählig zu dem gemeinsamen Aben<strong>des</strong>sen oberhalb der Stadt Herford erschienen.<br />

Dieser Stadt galt am Sonnabend, 14. September 1985, ein ausgedehnter Rundgang, den der Herforder<br />

Musikwissenschaftler und Journalist Otto Lewe im Städtischen Museum mit einem eloquenten Einführungsvortrag<br />

eröffnete. Otto Lewe, der sich auch um <strong>die</strong> Programmgestaltung ver<strong>die</strong>nt gemacht hat,<br />

übernahm dann <strong>die</strong> eine Gruppe, Obervermessungsrat i. R. Günther Schlegtendal <strong>die</strong> andere, und nach<br />

der sehr instruktiven Führung vereinten sich beide Gruppen, pünktlich auf <strong>die</strong> Minute, im Stadtgarten<br />

Schützenhof Herford. Ein Verdauungsspaziergang führte zum Stiftsberg, von dort ging es mit dem<br />

Omnibus nach Enger, wo dem Widukind-Museum und später der Stiftskirche das Interesse galt. Hier<br />

verstand es Küster Rolf Hoffmann, <strong>die</strong> in <strong>Geschichte</strong> und Sage gleich verwurzelte und umstrittene Gestalt<br />

<strong>des</strong> Sachsenherzogs Widukind lebendig werden zu lassen. Das offizielle Tagesprogramm wurde mit einem<br />

Besuch <strong>des</strong> Wasserschlosses Oberbehme in Kirchlengern beendet, wo Frau Elisabeth von Laer, geborene<br />

von Kleist, ihre Berliner Gäste auch mit den Problemen der Erhaltung eines solchen Anwesens vertraut<br />

machte.<br />

Am Sonntag, 15. September 1985, übernahm H. Kuhlmann von der Stadtverwaltung Enger das Regiment<br />

und leitete <strong>die</strong> Besucher bei leider heftigem Regen zu den Sattelmeierhöfen Ebmeyer und Meyer Johann.<br />

Auf der Burg Sparrenberg in Bielefeld wartete Stadtarchivdirektor Dr. Vogelsang, der zunächst in den<br />

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