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106 Werner Geue<br />

sehr gelitten haben. Unser Sohn, zumindest, hat<br />

eine beachtenswerte, berufliche Entwicklung<br />

gemacht. Wir haben einen Enkel. Meine erste<br />

Frau ist heute eine anerkannte Grundschullehrerin.<br />

Leben und Freizeit<br />

Zu Beginn meines Studiums habe ich noch sehr<br />

aktiv den Schwimmsport betrieben und Wasserball<br />

gespielt. Später dann habe ich in meiner<br />

Freizeit Tennis gespielt und dem Skisport gefrönt,<br />

sowohl alpin wie auch im Langlauf.<br />

1999 habe ich ein zweites Mal geheiratet. Meine<br />

zweite Frau ist Motopädin, sie hat sich auf Kindertherapie<br />

eingestellt und arbeitet bei einem<br />

Kinderpsychologen in Ettlingen. Sie und auch ihre<br />

Familie bemühen sich um mich, trotz meiner<br />

Behinderung, sie kümmern sich aufopferungsvoll.<br />

Seit etwa zehn Jahren bin ich von der cerebellaren<br />

Ataxie. befallen. Mein Bewegungsradius ist<br />

dadurch sehr eingeschränkt In Freiburg bin ich<br />

am Universitätsklinikum, Neurologische Universitätsklinik<br />

und Poliklinik–Neurozentrum von<br />

Herrn Prof. Dr. med. Lücking eingehend untersucht<br />

worden. Seine Diagnose nach MRT des<br />

Schädels vom 02.04.2001: Geringe globale Atrophie<br />

und deutlich betonte Atrophie des Kleinhirnoberwurms<br />

sowie des kranialen Abschnittes<br />

der Kleinhirnhemishpären beidseits. Er war der<br />

Meinung, dass meine „Krankheit“ nicht progredient<br />

sei. In diesem Punkt hat er sich leider getäuscht.<br />

Aber trotzdem bin ich nicht verzweifelt.<br />

Ich kann halt nicht mehr überall hingehen.<br />

Doch in Konzerte, Opern, Schauspiele usw.<br />

komme ich noch.<br />

Vereine<br />

Ich war lange in der Deutsch-Russischen Vereinigung.<br />

Diese Vereinigung hat heute noch Kontakt<br />

zu Gatschina. Gatschina liegt in der Nähe<br />

von St. Petersburg. Der Kontakt dorthin besteht<br />

auf sozialer Basis, auf materieller Hilfe<br />

und ganz besonders auf menschlichen Beziehungen.<br />

Die Städte Gatschina, St. Petersburg,<br />

Puschkin und viele andere mehr sind wunderschön.<br />

Menschen aus Gatschina sind bei uns häufig<br />

zu Gast. Es ist eine lebendige Gemeinschaft.<br />

Humboldtschule<br />

Nach der Zeit im Teufelsmoorgebiet, da war ich<br />

etwa zehneinhalb Jahre alt, ging ich in Essen auf<br />

die Grundschule. Hier erlernte ich die schuli-<br />

schen Grundbegriffe. Mit knapp zwölf Jahren<br />

dann schaffte ich die Mittelschule.<br />

In der Untersekunda wechselte ich auf die<br />

Humboldtschule. Die Humboldtschule hatte für<br />

Schüler der Kriegsjahrgänge Zubringerklassen<br />

eingerichtet. Aus dem Grunde hatte ich die<br />

Möglichkeit, die Schulen zu wechseln Ich kam in<br />

eine wunderbare Klasse. Das Fach Latein habe<br />

ich schnell aufgeholt.<br />

Leider ist mein langjähriger Nebenmann, Axel<br />

Ackermann, viel zu früh von uns gegangen. Zu<br />

ihm hatte ich mein Leben lang immer wieder<br />

Kontakt.<br />

Ich erinnere mich noch oft an unseren „Möps“,<br />

an seine Worte: Jungfrauen gießt Öl auf eure<br />

Lampen, denn der Herr kann stündlich kommen.<br />

Dieses Wachsein, dieses neugierig sein auf alles<br />

Kommende, hat mich mein ganzes Leben begleitet.<br />

Das ist in der Rückschau eine wesentliche Rolle<br />

der Humboldtschule.<br />

Die Deutsche Heredo-Ataxie Gesellschaft informiert<br />

im Internet unter www.ataxie.de<br />

über Ataxien:<br />

In der Medizin wird mit dem Begriff Ataxie<br />

eine mangelnde Koordination, ein fehlerhaftes<br />

Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen<br />

bei der Ausführung von Bewegungen, z.B. des<br />

Stehens und Gehens, von Armbewegungen<br />

oder dem Sprechen, bezeichnet. Als Ursache<br />

für das Symptom Ataxie ist ein Untergang<br />

von Nervenzellen im Zentralnervensystem<br />

(ZNS), vor allem im Kleinhirn (Cerebellum)<br />

oder Rückenmark (Medulla spinalis) nachzuweisen.<br />

Für die meisten Formen der Ataxien gibt es<br />

bisher keine wirksame medikamentöse Therapie.

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