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Unsere Klassenlehrer 27<br />

des Unsichtbaren und die starke Offenheit für<br />

das Leben zu literarischer Kunst vereinigten.<br />

Unter vielen anderen seien genannt: Albrecht<br />

Goes, Stefan Andres, Felix Timmermanns, Ernst<br />

Wiechert, Werner Bergengrün, Gerhard Hauptmann,<br />

Hermann Hesse. Die sogenannten Klassiker<br />

kamen dabei keineswegs zu kurz; so wurde<br />

der „Faust“ sehr intensiv durchgenommen. Er<br />

ließ uns die Zeit, die berühmte, heute noch begehrte<br />

Schallplattenaufnahme mit Gustav<br />

Gründgens, Will Quadflieg und Elisabeth<br />

Flickenschildt komplett zu hören.<br />

Es gab auch Phasen, in denen er ermüdet wirkte;<br />

die Unkonzentriertheit produzierte ulkige<br />

Wort- und Satzgebilde: Axel Ackermann hatte<br />

sehr früh begonnen, diese „Klöpse“ aufzuzeichnen;<br />

zwei Beispiele:<br />

„Herrschaften, ich habe in all den Jahren<br />

versucht, Euch einen vernünftigen Deutsch<br />

beizubringen“<br />

Während der Spanienfahrt im Bus: „Herrschaften,<br />

schauen Sie mal nach links, eine<br />

irgendwie Häuserruine, Bürgerkrieg kaputt ... „<br />

Er liebte auch die Schönheit von Landschaften,<br />

was im Erdkunde-Unterricht oft zum Ausdruck<br />

kam; besonders intensiv fielen die Vorbereitungen<br />

zu den Klassenfahrten aus, wie für die<br />

Frankreich-Spanien-Reise, in der er uns Landschaft,<br />

Menschen und deren Umfeld und Geschichte<br />

nahe gebracht hat.<br />

Besonders sympathisch war auch sein Bemühen,<br />

uns - seinen „Herrschaften“ - einige wichtige<br />

Benehmensregeln zu vermitteln. Sie gaben uns<br />

ein gewisses Gefühl der Sicherheit auf dem<br />

„Parkett“. Der Anlass ergab sich bei der Behandlung<br />

des Nibelungenliedes (wie viele noch<br />

wissen: in Mittelhochdeutsch), als von den Rittertugenden<br />

und der „Minne“ die Rede war.<br />

Mein Fazit:<br />

Er war ein Mensch, dessen Verhalten, Menschenfreundlichkeit<br />

und Bescheidenheit mein<br />

Leben immer begleitet haben.<br />

Wolfgang Davidheimann<br />

Dr. Helmut Neerfeld<br />

Dr. Helmut Neerfeld wurde am 23.07.1912 geboren.<br />

Nach dem Abitur studierte er Mathematik<br />

und Physik. Er promovierte und habilitierte<br />

sich sogar, verließ aber dann doch die Universität,<br />

um Gymnasiallehrer zu werden.<br />

Er unterrichtete nach seiner Referendarzeit<br />

zunächst an der Maria-Wächtler-Schule. Später<br />

heiratete er seine ehemalige Schülerin Sabine<br />

Rudolphi und wurde deshalb – so streng waren<br />

damals die Bräuche – 1953 an die Humboldt-<br />

Schule versetzt. Er war in der Oberstufe unser<br />

Klassenlehrer und unterrichtete uns in seinen<br />

beiden Fächern.<br />

Mit Herrn Dr. Neerfeld machten wir zwei sehr<br />

schöne Klassenfahrten, über die an anderer<br />

Stelle ausführlich berichtet wird.<br />

Nach dem Abitur luden er und seine Frau uns –<br />

wegen der Größe der Klasse in zwei Gruppen – zu<br />

sich nach Hause ein.<br />

1981 nahm Herr Dr. Neerfeld an unserem Jubiläum<br />

– 25 Jahre nach dem Abitur - teil. Er hielt<br />

eine amüsante Unterrichtsstunde über Aussagenlogik.<br />

(Hat jeder die Hausaufgaben gemacht???)

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