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184 Gerd Wallmann<br />

(eine Organisation für den internationalen Austausch<br />

von Wirtschaftsstudenten) um ein betriebliches<br />

Praktikum in England, um meine<br />

Sprachkenntnisse zu verbessern.<br />

In meiner Diplomarbeit befaßte ich mich zielkonform<br />

mit „der linearen Planungsrechnung und<br />

ihrer Anwendung zur Lösung von Optimierungsproblemen<br />

in der Mineralölverarbeitung“. Mehr<br />

oder weniger parallel bewarb ich mich auch<br />

schon mal um ein Fulbright – Stipendium, das mir<br />

fast zeitgleich mit meinem Diplomabschluß bewilligt<br />

wurde. In der Folge hatte ich dann das<br />

Glück, aus dem relativ großen Kreis der Fulbright-Stipendiaten<br />

ausgewählt zu werden für<br />

die anschließende Bewerbung um eines der zwei<br />

erstmals für Deutschland ausgeschriebenen<br />

attraktiven Ford International Fund Scholarships.<br />

Die damit verbundene zusätzliche Prüfung<br />

bestand ich dank guter Vorbereitung ebenfalls,<br />

wobei mir ohne Frage mein Engagement im Studentenparlament<br />

(auf aktives demokratisches<br />

Engagement wurde großer Wert gelegt) und<br />

meine guten Englischkenntnisse viel geholfen<br />

haben.<br />

Als Stipendiat in den USA<br />

Glückwunschtelegramme von Mr. Henry Ford II<br />

aus den USA und von Mr. John S. Andrews, dem<br />

Generaldirektor der Fordwerke Köln, vollendeten<br />

das Glück, Presseinterviews folgten und<br />

dann ging es ab in die USA.<br />

Dort vertiefte ich zunächst meine Kenntnisse in<br />

„Business Administration“ an der Northwestern<br />

University in Evanston, Il., besuchte anschließend<br />

im Rahmen eines mir bewilligten „Field<br />

Trips“ einige der großen US-Erdölgesellschaften<br />

für Gespräche mit deren Planungsteams, die für<br />

meine spätere berufliche Entwicklung durchaus<br />

nützlich waren. Am Ende meiner Studienzeit<br />

arbeitete ich noch kurz bei Ford Motor Company<br />

um mich dann mit den verdienten Dollars zusammen<br />

mit drei weiteren Studenten in meinem<br />

schon vorher erworbenen alten Chevy auf große<br />

Tour durch die Staaten zu begeben, ein unvergeßliches<br />

Erlebnis!<br />

Von Gelsenberg zu Deminex<br />

Zurück in Deutschland war die Jobsuche – im<br />

Gegensatz zur heutigen Zeit – kein Problem. Ich<br />

startete meine Karriere in der Raffinerie der<br />

Gelsenberg Benzin AG in Gelsenkirchen-Horst,<br />

führte dort die neuen Planungstechniken erfolg-<br />

reich ein und hatte sehr bald meine eigene Abteilung.<br />

Während dieser Zeit habe ich als Externer<br />

noch an der Uni in Köln promoviert. Im<br />

Zuge der bald folgenden Fusion mit der Gelsenberg<br />

AG wechselte ich in deren Konzernzentrale<br />

nach Essen.<br />

Erst die spätere Fusion der Gelsenberg AG mit<br />

der VEBA AG brachte für mich erneut eine bedeutsame<br />

Zäsur. Ich ging damals nicht – wie man<br />

das für mich vorgesehen hatte - zur VEBA, sondern<br />

entschied mich für den Wechsel zur DE-<br />

MINEX, einer Erdöl-Explorations- und Produktionsgesellschaft,<br />

die mit Sitz in Essen weltweit<br />

im Ausland tätig war. Das war eine Entscheidung,<br />

die ich nie bereut habe! Die Akquisition,<br />

Verhandlung und wirtschaftliche Bewertung<br />

neuer und laufender Projekte führte mich<br />

fortan rund um den Globus, eine Aufgabe, die<br />

viel Einsatz forderte, aber nicht reizvoller<br />

hätte sein können! Später kam ich noch für längere<br />

Zeit als „General Manager“ im Nahen Osten<br />

und in Indonesien zum Einsatz, bis mir dann ein<br />

„golden handshake“ den Gang in die Frühpensionierung<br />

bescherte – eigentlich viel zu früh!<br />

Wenn ich heute auf mein Leben und meine Berufsjahre<br />

zurückblicke, kann ich nur sagen, es<br />

war spannend, es hat Spaß gemacht und ich<br />

denke gerne daran zurück.<br />

Privater Rückblick<br />

Privat liefen die Dinge nicht immer so glatt. Ich<br />

bin aber stolz und glücklich, einen verheirateten<br />

Sohn zu haben, der heute ebenfalls erfolgreich<br />

in der Erdölindustrie tätig ist, und eine kurz vor<br />

ihrer Hochzeit stehende Tochter, die sich als<br />

Grundschullehrerin engagiert dafür einsetzt,<br />

daß sich auch in NRW die Pisa-Werte verbessern.<br />

Großvater bin ich noch nicht, aber das<br />

kann ja noch werden!?<br />

Was meine Hobbys angeht, so bin ich gerne unterwegs,<br />

organisiere selber Reisen und Veranstaltungen,<br />

nicht zuletzt als Vorsitzender der<br />

„Vereinigung alter Burschenschafter“ in Essen,<br />

halte gelegentlich Vorträge, nehme als Mitglied<br />

der Ehemaligen des Energiewirtschaftlichen<br />

Institutes an der Universität Köln noch regen<br />

Anteil am energiewirtschaftlichen Geschehen,<br />

befasse mich gerne mit Geschichte und halte<br />

mich mit bißchen Sport und Sauna fit für meinen<br />

nach wie vor aktiven Ruhestand. Möge es noch<br />

lange so bleiben!

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