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Theo Rieth 155<br />
Theo Rieth schrieb 1981:<br />
Entwicklungsgeschichte eines ehemaligen Schülers<br />
der OIIb, welcher noch das im Grunde unbeschreibliche<br />
Glück hatte, die Vorteile eines<br />
Klassenverbandes erleben zu dürfen.<br />
Unter dem Zwang der damaligen wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse verließ ich 1954 meine geliebte<br />
OIIb. Ich sehe mich heute noch die große,<br />
breite Treppe des Schulgebäudes hinabsteigen,<br />
verbissen mit den Tränen kämpfend (was nicht<br />
ganz gelang), um dann „voll in das harte - was zu<br />
relativieren ist - Leben zu treten“.<br />
Zunächst war ich für ein Jahr ein mehr oder weniger<br />
lustiger oder trübseliger Bauhelfer, was<br />
jeweils von der Art der zu verrichtenden Arbeit<br />
abhängig war.<br />
Einziger Vorteil aus dieser Zeit: die auf dem<br />
Bau gesammelten Erfahrungen und Kenntnis halfen<br />
mir 1972 beim Hausbau und helfen mir auch<br />
in diesem Jahr wieder weiter.<br />
1955 begann ich dann meine eigentliche berufliche<br />
Laufbahn durch eine erstklassige Ausbildung<br />
bei der Ferrostaal AG, Essen, zum Exportkaufmann<br />
in der Stahlbranche.<br />
Nach einigen Jahren interessanter Tätigkeit begann<br />
meine Wanderschaft durch die „Institutionen“,<br />
pardon, ich wollte sagen durch verschiedene<br />
Firmen, nicht nur um weitere Erfahrungen<br />
zu sammeln, sondern auch um der inzwischen ge-<br />
gründeten Familie doch ein etwas angenehmeres<br />
Leben zu ermöglichen.<br />
Zwei Töchter (13 und 17 Jahre alt) halten mich<br />
ganz schön munter. Beide besuchen das Gymnasium.<br />
Darf man das noch so ausdrücken?<br />
Im Jahre 1969 beschloß ich, zusammen mit einem<br />
Partner eine eigene Firma zu gründen und<br />
habe heute die „Ehre“ geschäftsführender Gesellschafter<br />
zu sein.<br />
Fazit aus dieser Tätigkeit: es ist nicht einfach<br />
an das Geld anderer Leute zu kommen. Spaß und<br />
Arbeit macht es schon, aber man braucht doch<br />
viel Mut und Risikobereitschaft.<br />
Hobby: Reiten; bevorzugte Rasse: Lipizzaner<br />
Theos Geschwister berichten 2006<br />
Theo hatte einen Bruder Toni und eine Schwester<br />
Isolde, die uns über Theo berichten:<br />
Theo musste zwei Jahre vor dem Abitur gegen<br />
seinen Willen abgehen, um durch Arbeit zum<br />
Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Sein<br />
Traum wäre es gewesen, Medizin zu studieren.<br />
Theos erste Ehe wurde geschieden; er hat später<br />
wieder geheiratet und lebte in seinem Haus<br />
in Breckerfeld. In seiner Firma war er weiterhin<br />
sehr aktiv. Auch dem Reitsport blieb er bis zuletzt<br />
verbunden.<br />
Im Januar 1989 erkrankte Theo an Speiseröhrenkrebs<br />
und ist am 12. April 1989 verstorben.