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Axel Ackermann 73<br />
Erinnerungen an Axel<br />
Leider ist mein Mann, wie einige sicher wissen,<br />
im Juli 2004 plötzlich und unerwartet<br />
gestorben. Ich werde nun versuchen über<br />
seinen Werdegang nach dem Abitur 1956 zu<br />
berichten.<br />
Axel zog 1956 nach Karlsruhe, wo er an der<br />
damaligen TH 1960 sein Diplom in organischer<br />
Chemie bei Herrn Prof. Dr. R. Criegee<br />
machte. 1962 heiratete er Elke Wiegmann,<br />
denn sie wollten nach der Promotion für ein<br />
Jahr nach Amerika.<br />
Vier Tage nach der Hochzeit fand anlässlich<br />
des Geburtstages von Herrn Prof. Dr. Criegee<br />
ein Feuerwerk und bengalisches Licht<br />
statt. Es kam zu einer Explosion, bei der<br />
Axel der rechte Unterschenkel zertrümmert<br />
wurde, was ihn sehr zurückwarf.<br />
Nach fast 1-jähriger Pause ging Axel wieder<br />
ins Labor, musste seine Reagenzien neu herstellen<br />
und schrieb dann 1967 seine Doktorarbeit<br />
mit dem Thema: Markierungsversuche<br />
mit Deuterium und Kohlenstoff-14 zur<br />
Reaktion von p-Methoxystyrol mit Bleitetraacetat.<br />
Während der Karlsruher Zeit waren wir viel<br />
mit Werner Geue, der ja auch in Karlsruhe<br />
studierte, zusammen. Bedingt durch unseren<br />
Weggang sahen wir uns seltener, blieben<br />
aber immer in Verbindung.<br />
Nach seiner Promotion fing Axel 1968 im<br />
Hauptlabor der ehemaligen Hoechst AG an.<br />
Inzwischen waren uns 2 Töchter geboren,<br />
und so zogen wir im Sommer 1968 nach<br />
Hofheim. Amerika hatten wir aufgegeben,<br />
da Axel wegen seines Unfalls nicht fliegen<br />
durfte.<br />
Nach ca. 4 Jahren im Hauptlabor wurde<br />
Axel Betriebsführer und in die Produktion<br />
Farbenvorprodukte versetzt. Die Arbeit<br />
war sehr verantwortungsvoll, doch er hat<br />
sie gern gemacht.<br />
1971 stürzte er auf dem Glatteis innerhalb<br />
der Farbwerke und zog sich einen schweren<br />
Oberschenkelhalsbruch zu.<br />
Im Herbst 1976 zogen wir ins eigene Haus<br />
nach Kelkheim-Fischbach/Taunus. Als Jahre<br />
später die Anordnung von oben kam, er<br />
müsste in die Konzessionsabteilung, ging er<br />
nur widerwillig. Aber auch hier fand er<br />
nette Kollegen, mit denen er sich sehr gut<br />
verstanden hat.<br />
Ca. 1 Jahr vor seinem vorgezogenen Ruhestand<br />
musste er seinen ehemaligen Betrieb<br />
schließen. 1994 verließ Axel die Hoechst<br />
AG. Er widmete sich nun seinen Hobbies, las<br />
viel, machte Reparaturen im Haus und bei<br />
Freunden, arbeitete gern im Garten und<br />
freute sich über seltene Pflanzen. ("Ich<br />
weiß nicht, wie ich bei meiner jetzigen Arbeit<br />
noch nebenbei bei Hoechst geschafft<br />
habe!").<br />
Trotzdem fanden wir aber auch noch Zeit<br />
zum Feiern und Wandern mit Freunden.<br />
Sein Lieblingsurlaubsziel war der Kaiserstuhl,<br />
welcher uns dank schöner Landschaft<br />
und gutem Wein zur zweiten Heimat wurde.<br />
Elke Ackermann