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84 Wilfrid Braß<br />

Am Seeufer spielten wir damit: natürlich Völkerball,<br />

dann der Wettkampf zweier Reihen<br />

gegeneinander: Welche Reihe gab den Ball am<br />

schnellsten von einem zum andren weiter?<br />

Normal geworfen oder durch die offenen Beine<br />

gerollt oder mit ausgestreckten Armen über<br />

die Köpfe balanciert oder alles zusammen kombiniert,<br />

wobei immer der Letzte mit dem Ball<br />

wieder an den Anfang der Reihe lief und der<br />

Wettkampf mit Begeisterung weiterging.<br />

Darauf habe ich später beim Ballspiel mit meinen<br />

Kindern und ihren Freunden zurückgegriffen.<br />

Ihre Begeisterung hielt sich dagegen in<br />

Grenzen. Vielleicht fehlte uns ein Medizinball.<br />

Französisch – späte Liebe<br />

Niemals hätte ich geglaubt, dass ich mich mit<br />

dem, was mir während der Schulzeit weniger<br />

gefallen hat, danach jemals wieder beschäftigen<br />

würde - Französisch. Im Abitur hatte ich<br />

mit Wenigen statt in Französisch lieber in Latein<br />

die Abschlussarbeit geschrieben, was man<br />

wählen durfte.<br />

In der französischen Sprache ist indessen mein<br />

Schulwissen wohl am wenigsten verschüttet<br />

worden. Bis heute lese ich gern in dem Sprachmagazin<br />

„Ecoute“. Das beruht auf ersten Reisen<br />

Aus Ekkehard Heltges Fotoarchiv:<br />

Bilder vom Abi-Kommers 1956 in der<br />

Stern-Brauerei<br />

vor über 30 Jahren nach Frankreich. Dabei<br />

lernten wir eine französische Familie kennen,<br />

woraus eine Freundschaft entstanden ist, die<br />

sich mit gegenseitigen Besuchen bis heute erhalten<br />

hat.<br />

Letzte Zeitzeugen<br />

In dieser familiären deutsch-französischen<br />

Verbundenheit sehe ich für mich im Kleinen<br />

verwirklicht, was sich zu unserer Schulzeit erst<br />

als Zukunftsgestaltung darstellte, an der wir<br />

mitwirken wollten, - das friedliche Zusammenleben<br />

in Europa.<br />

Es hat mich schon berührt, als unsere kleine<br />

Tochter auf dem Schoß des französischen Opas<br />

saß und ich daran dachte, dass die Generation<br />

vor uns noch im Krieg gegeneinander stand.<br />

Heute weckt solch ein Bild keine entsprechenden<br />

Emotionen.<br />

Für die nach uns ist es Normalität. Wir sind mit<br />

die Letzten, die irgendwo noch vom Krieg berührt<br />

worden sind, und die Ersten, die noch nie<br />

so lange Frieden erlebt haben, - man kann fast<br />

sagen, seit der Zerstörung der Hammaburg.<br />

Lasst uns auch daran denken, dass die Erkenntnisse<br />

daraus nicht verschüttet werden!

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