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146 Hans Magoley<br />

wurde: Der Vorschlag zu einer „Bauausstellung<br />

Ruhrgebiet“.<br />

Die Idee der „Internationalen Bauausstellung“<br />

hat eine inzwischen jahrzehntelange Tradition in<br />

Deutschland: Gefördert von Land und Bund soll<br />

eine ausgewählte Region jeweils in einem Zeitraum<br />

von zehn Jahren baulich und städtebaulich<br />

untersucht, neu strukturiert und verbessert<br />

werden. In den 70er/80er Jahren war dies beispielsweise<br />

die Stadt Berlin.<br />

Im Chaos das Niedergangs, Vorfalls und planloser<br />

Neuinvestitionen sahen die Architekten im<br />

Projekt „Bauausstellung“ eine große Chance für<br />

die Zukunft des Ruhrgebiets, sozusagen einen<br />

Masterplan, die „Planung der Planung“ statt des<br />

zufällig auftauchenden Investors.<br />

Parallel dazu schlugen sie begleitende Veranstaltungen<br />

vor - Kongresse. Vorträge und Exkursionen<br />

- die bei möglichst vielen Menschen Interesse<br />

und neue Identifikation mit „ihrem“ Ruhrgebiet<br />

wecken sollten.<br />

Das Programm wurde der Landesregierung NRW,<br />

dem Bundesbauministerium und dem Kommunalverband<br />

Ruhrgebiet vorgelegt - und angenommen.<br />

Es entstand daraus das Großprojekt „Internationale<br />

Bauauestellung Emscherpark“, das<br />

schließlich den architektonischen Wandel des<br />

Ruhrgebiets ab 1989 bis heute mit rund 120<br />

Projekten hauptsächlich prägte: Die Umnutzung<br />

zahlreicher Industrieruinen - Zechen, Stahlwerke,<br />

Kraftwerke -, die Umwandlung von Brachland<br />

in Naherholungsgebiete oder lebenswerte Siedlungen<br />

und vieles mehr.<br />

Um sich wieder verstärkt um seine Wahlheimatstadt<br />

Dortmund kümmern zu können, gründete<br />

Hans 1989 den „Wallrabekreis“ - benannt nach<br />

der neuen Adresse des Büros Schwarz + Magoley.<br />

Die Idee, die ihn diesmal reizte, war, eine<br />

interdisziplinäre Gruppe zusammenzustellen -<br />

Menschen aus verschiedenen Fachbereichen, die<br />

eins verband: Das Interesse an ihrer Stadt.<br />

Dazu gehörte neben einigen Architekten unter<br />

anderem ein Stadtplaner, ein Journalist, ein<br />

Schriftsteller, ein Pfarrer. Im Sommer 1989<br />

legte der Wallrabekreis der IBA-Kommission<br />

einen Vorschlag zu Strukturverbesserungen in<br />

Dortmund vor.<br />

Dies wer Hans' letztes Projekt, in das er all<br />

seine Energie und seine Begeisterung legte. Die<br />

Aktivitäten dar Gruppe kamen - wie so oft - zum<br />

Erliegen, als ihr Kopf Ende 1989 zunächst durch<br />

den Tod seiner Frau Petra und dann durch die<br />

eigene Krankheit, an der er schließlich – nur 13<br />

Monate nach seiner Frau - starb, seine Kraft<br />

verlor.<br />

Wallrabekreis<br />

Nina Magoley<br />

Er beherrschte die elegante Klinge das Streitgesprächs.<br />

Scharfsinnig und analytisch begabt,<br />

konnte er Situationen und Menschen schnell und<br />

sicher beurteilen. Jeder konkrete Schritt war<br />

zuvor wohl bedacht. Ein absoluter Realist mit<br />

klaren Konzeptionen, hochbegabt, Mitarbeiter<br />

und Freunde für das angestrebte Ziel zu begeistern,<br />

so hat er sich als Architekt im Leben behauptet<br />

- immer einen Schritt vorauseilend.<br />

Barrieren auf dem Wege waren für ihn keine<br />

Hindernisse, sondern er beschleunigte das Tempo,<br />

um sie im Schwung zu überspringen.<br />

Zuerst in Dortmund, später für das Ruhrgebiet<br />

hat Hans Magoley seine Fähigkeiten den Aktivitäten<br />

des BDA zur Verfügung gestellt. Er war<br />

ein Glücksfall. Als Motor, Animateur und geistiger<br />

Trainer hat er viele Kollegen begeistert und<br />

zu einem echten Team zusammengeschweißt.<br />

Die Initiative des BDA-Ruhrgebiet für den<br />

Gedanken der Internationalen Bauausstellung<br />

Emscher-Park wurde von ihm entscheidend mitgeprägt<br />

und bleibt eine glanzvolle Tat.<br />

Er hat bei seinem Engagement für den BDA und<br />

seiner freiberuflichen Tätigkeit nie Rücksicht<br />

auf sich selbst genommen. Vorbildlich bleibt seine<br />

vornehmste Tugend: er hat nie die Contenance<br />

verloren.<br />

Die BDA-Kollegen im Land Nordrhein-Westfalen<br />

trauern. Der Vordenker, der Freund, das Vorbild<br />

hat uns verlassen.<br />

Norbert Wörner, BDA-Kollege

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