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12 Essener Geschichte 1945 - 1956<br />
1949<br />
4. Dezember: Da die Oberbürgermeisterwahlen<br />
im Rat stets unentschieden ausgegangen sind,<br />
wird aufgrund eines speziellen Landesgesetzes<br />
der Oberbürgermeister direkt von der<br />
Bevölkerung gewählt. Dr. Hans Toussaint (CDU)<br />
erhält bei der Urwahl 115.416 Stimmen, während<br />
Wilhelm Nieswandt nur 54.551 Stimmen auf sich<br />
vereinigen kann.<br />
1950<br />
17. Februar: Das Non-Stop-Kino „Bali“ im<br />
Hauptbahnhof wird mit dem Film „Der Wildschütz<br />
von Tirol“ eröffnet. Das Kino ist von<br />
morgens 9 Uhr bis 1 Uhr nachts geöffnet, und<br />
man kann jederzeit hineingehen.<br />
23. März: Die „Lichtburg“, das damals modernste<br />
Filmtheater in Deutschland, wird in Anwesenheit<br />
zahlreicher Ehrengäste feierlich eröffnet.<br />
2. - 6. August: Mit den deutschen Amateurboxmeisterschaften<br />
wird die Arena des Boxclubs<br />
Dubois am Schloß Borbeck, die 30 000<br />
Zuschauern Platz bietet, eröffnet.<br />
23./27. August: Unter dem Motto „Rettet den<br />
Menschen“ steht der Evangelische Kirchentag,<br />
der in einer großen Kundgebung von 150 000<br />
Menschen im neuen Stadion seinen Abschluß findet.<br />
Der Kirchentag wird begleitet von zahlreichen<br />
Veranstaltungen, Dichterlesungen (u.a. Rudolf<br />
Alexander Schröder, Hans Egon Holthusen,<br />
Albrecht Goes) und Konzerten (Uraufführung<br />
des Oratoriums „Dein Reich komme“ von Johannes<br />
Driessler).<br />
Der Rat der Evangelischen Kirche gibt auch eine<br />
Erklärung zur Wiederaufrüstung ab, in der es<br />
u.a. heißt: „Einer Remilitarisierung Deutschlands<br />
können wir das Wort nicht reden, weder was den<br />
Westen, noch was den Osten anlangt. ... In jedem<br />
Fall aber muss derjenige, der um seines<br />
christlichen Gewissens willen den Dienst mit der<br />
Waffe verweigert, die Freiheit haben, sein Gewissen<br />
unverletzt zu erhalten.“<br />
3. Dezember: Erstmals nach 12 Jahren<br />
erstrahlt die Innenstadt wieder in festlicher<br />
Weihnachtsbeleuchtung. Zugleich wird die 28<br />
Meter lange Leuchtschrift über dem<br />
Handelshof „Essen die Einkaufsstadt“ in Betrieb<br />
genommen.<br />
29. Dezember: Mit Richard Wagners „Die Meistersinger“<br />
wird das Opernhaus wieder eröffnet.<br />
1951<br />
28.Februar: Eine heftige Debatte entzündet<br />
sich im Rat der Stadt über die Filme „Die Sünderin“,<br />
in dem Hildegard Knef in einer kurzen<br />
Szene nackt zu sehen ist, und „Unsterbliche<br />
Geliebte“ von Veit Harlan, dem Regisseur des<br />
antisemitischen Propagandafilms „Jud Süß“. Bei<br />
26 Stimmenthaltungen beauftragt der Rat mit<br />
11 Ja- gegen 9 Nein-Stimmen den Oberbürgermeister,<br />
den Essener Filmtheaterbesitzern nahezulegen,<br />
den Harlan-Film nicht aufzuführen.<br />
29. Dezember: Im 7. Nachkriegsspiel besiegt<br />
die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im<br />
ausverkauften Stadion Uhlenkrug Luxemburg<br />
mit 4: 1.<br />
1952<br />
22. Februar: Am Geburtstage George Washingtons,<br />
des ersten Präsidenten der Vereinigten<br />
Staaten, wird im Beisein zahlreicher Ehrengäste<br />
das Amerikahaus eröffnet, ein „Symbol der<br />
freien Welt“, so Ministerpräsident Karl Arnold<br />
bei der Begrüßung. Das Amerikahaus besteht bis<br />
zum 29. Juni 1964.<br />
8. September: Das Hotel Handelshof mit 163<br />
Betten wird wiedereröffnet. Der Gast kann<br />
wählen zwischen Einbettzimmern zu 6,50 bis<br />
7,50 DM (ohne Bad), Einbettzimmern zu 9,50