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162 Franz Segeroth<br />

Franz Segeroth<br />

Lieber Hans,<br />

gern teile ich dir einige Daten aus meinem privaten<br />

und beruflichen Leben für die Abizeitung<br />

2006 mit.<br />

Kriegszeit in Essen und Bad Driburg<br />

Zunächst in zeitlicher Abfolge schildere ich<br />

meine bleibenden Erinnerungen aus der Kriegsund<br />

Nachkriegszeit. Sehr stark sind noch die<br />

Eindrücke aus den Bombennächten in Essen, die<br />

heulenden Sirenen, Flucht in die Bombenkeller,<br />

die zerstörten und brennenden Häuser, sodann<br />

die Evakuierung nach Bad Driburg, nachdem unser<br />

Haus in der Innenstadt Essen zerstört worden<br />

war. Ich erinnere mich noch stark an unsere<br />

Hilflosigkeit, als wir vor dem brennenden Haus<br />

standen und nichts mehr tun konnten.<br />

Doch auch im ländlichen Ostwestfalen blieben<br />

wir(meine Mutter und meine zwei Brüder, mein<br />

Vater blieb in Essen) vom Kriegsgeschehen nicht<br />

verschont. Ich denke an die wiederholten Angriffe<br />

der britischen Flugzeuge, die über Bad<br />

Driburg zum Angriff auf den Altenbekener Viadukt<br />

zum Tiefflug ansetzten, den Einmarsch der<br />

Amerikaner, zumeist farbige Frontsoldaten, die<br />

auf wenig deutsche Gegenwehr stießen und dann<br />

in der Nähe unserer Wohnung ihr Quartier aufschlugen.<br />

An Bad Driburg denke ich häufig, hier<br />

wurde ich eingeschult, ging zur ersten hl. Kommunion,<br />

erlebte die Volksschule dreieinhalb<br />

Jahre. Wir Kinder fühlten wir uns wohl in dieser<br />

schönen und waldreichen Umgebung, ganz in der<br />

Nähe des Gräflichen Kurparks.<br />

Franz Segeroth mit seinen Enkeln Matthias und Johannes<br />

Von der Baracke zur Varnhorststraße<br />

1946 nach Essen zurückgekehrt erlebte ich die<br />

zerstörten Straßen und Häuser, die Aufräumarbeiten,<br />

die Kleinbahnschienen in den Straßen mit<br />

den Loren, in denen die Trümmer abgefahren<br />

wurden, das häufige Anstehen vor den Lebensmittelgeschäften<br />

und Bäckereien, wo es Maisbrot<br />

zu kaufen gab.<br />

Es folgte nach dem halbjährigen Volksschulbesuch<br />

in Essen-Ost die Humboldtschule 1947,<br />

beginnend in der Holzbaracke in Steele und endend<br />

in dem neuen Schulgebäude in Essen-City<br />

an der Varnhorststraße 1956.<br />

Familie<br />

Einige Daten zu meiner familiären Geschichte.<br />

Wir (d.h. meine Frau Doris und ich) heirateten<br />

1961, am 4.4.2005 blickten wir auf eine 44-jährige<br />

Ehezeit zurück, unsere Kinder Andreas<br />

(1962) und Stefanie (1965) machten uns viel<br />

Freude. Gewohnt haben wir in Huttrop in Wohnungen,<br />

die sich mit der wachsenden Größe der<br />

Familie ebenfalls vergrößerten. 1971 bauten wir<br />

ein Wohnhaus in Mülheim an der Ruhr, in dem<br />

wir bis 1993 lebten.<br />

Unser Sohn verstarb 1987, seinen plötzlichen<br />

Tod haben wir bis heute nicht verarbeitet. Stefanie<br />

machte Abitur, studierte in Bielefeld Soziologie.<br />

Nach der Erziehungspause setzt sie zur<br />

beruflichen Karriere an. Sie ist in der Ausbildung<br />

als Realschullehrerin. Verheiratet ist sie<br />

mit Wolfgang, der als Chirurg in einem Krankenhaus<br />

sein Geld verdient. Das Aufwachsen ihrer<br />

Kinder Matthias (1992) und Johannes (1999)<br />

erleben wir hautnah mit - sie wohnen 50 m von<br />

unserem Haus (wieder Huttrop) entfernt.<br />

Ausbildung und Arbeit bei der LVA<br />

Meine berufliche Ausbildung nach dem Abitur<br />

vollzog sich bei der Landesversicherungsanstalt<br />

Rheinprovinz (LVA) in Düsseldorf. Es war ein<br />

dreijähriger theoretischer und praktischer<br />

Ausbildungsgang als Beamter des gehobenen<br />

Dienstes, im Zuge der Neugliederung der Fachhochschulgänge<br />

in NRW wurde er später als<br />

Fachhochschulausbildung deklariert, auf meiner<br />

Abschlussurkunde steht die Bezeichnung Diplom-Verwaltungswirt.<br />

Nach einigen Jahren Tätigkeit im Hause an der<br />

Düsseldorfer Königsallee und einer Abordnung

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