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190 Hans Wuttke<br />

Unsere Klassenlehrer<br />

Es begann mit „Opa „ Pendzig. Unvergessen seine<br />

Klassenarbeiten: Er diktierte einen Satz; den<br />

mussten wir dann übersetzen, während er neben<br />

dem Pult sitzend vor sich hindöste. Schließlich<br />

fragte er: „Seid ihr alle fertig?“ Erst wenn alle<br />

das bejahten, folgte der nächste Satz.<br />

Dann kam der für mich mit Abstand beste Pädagoge,<br />

Alfred Schönfeldt, fachlich und menschlich<br />

eine herausragende Persönlichkeit. Er stellte<br />

ungewohnte Anforderungen, die wir aber<br />

letztlich als angemessen empfanden.<br />

Erst hatten wir bei ihm nur Latein, vom zweiten<br />

Jahr an auch Deutsch; dieser Unterricht ist mir<br />

unvergesslich. Ein Beispiel nur: Er schaffte es,<br />

uns in der Obertertia oder Untersekunda für<br />

Goethes „Hermann und Dorothea“ zu begeistern!<br />

Ob das heute noch ein Lehrer schaffen würde?<br />

Durch die Oberstufe geleitete uns als Klassenlehrer<br />

Dr. habil. Helmut Neerfeld. Bei ihm hatten<br />

wir nun Mathematik und zeitweise auch Physik.<br />

Er war sehr bescheiden, fast etwas schüchtern,<br />

beherrschte sein Fach souverän und konnte<br />

es auch anschaulich vermitteln. Er war uns<br />

menschlich sehr zugetan. Die Wanderung an der<br />

Weser und die Radtour durch Holland bleiben<br />

ebenso unvergessen, wie der private Empfang in<br />

seinem Haus nach unserem Abitur.<br />

Hoch auf dem gelben Wagen<br />

Die Humboldtzeit war mehr als Fachunterricht<br />

und Klassenfahrten. Das Antreten auf dem<br />

Schulhof vor oder nach Ferien, erscheint aus<br />

heutiger Sicht zwar kaum noch verständlich.<br />

Ermahnungen des Schulleiters, die Fahrräder in<br />

Ordnung zu halten, damit man nicht nach dem<br />

Versagen der Bremsen „elendiglich an der Kirchentür<br />

(der Laurentiuskirche) zerschellt“, wirken<br />

(nicht nur) heute komisch. Andererseits<br />

kennzeichnen diese Veranstaltungen das Bemühen<br />

unserer Lehrer, Schulgemeinschaft zu pflegen.<br />

Das kam bei vielen Veranstaltungen im Sport<br />

oder in der Aula zum Ausdruck. Die Spielschar<br />

von Gerhard Springborn hat viele schöne Aufführungen<br />

produziert; besonders in Erinnerung<br />

die Oper „Der gestohlene Mond“ im Saalbau und<br />

„Der zerbrochene Krug“ mit Rudolf Klein als<br />

Dorfrichter Adam.<br />

Auch an den Schulchor, in dem ich Händels „Halleluja“<br />

im Laufe der Zeit im Sopran, im Alt, im<br />

Tenor und schließlich im Bass gesungen habe,<br />

denke ich gerne zurück.<br />

... und an unser „Humboldtlied“.<br />

Studium und Beruf<br />

Über meinen beruflichen Werdegang habe ich<br />

vor 25 Jahren ausführlich berichtet; darum hier<br />

nur kurz: In Münster, Berlin und Freiburg habe<br />

ich Mathematik, Chemie und Physik studiert und<br />

mir später auch noch Informatik angeeignet.<br />

Ich war Lehrer an der Karl-Ziegler-Schule in<br />

Mülheim an der Ruhr und einige Jahre lang habe<br />

ich zusätzlich Referendare in Mathematik am<br />

Studienseminar ausgebildet. Fast 25 Jahre lang<br />

war ich dann Leiter des 1975 neu gegründeten<br />

Gymnasiums Heißen.<br />

Das 1978 errichtete Gymnasium Heißen<br />

Ich habe meinen Beruf stets gerne ausgeübt.<br />

Dennoch habe ich nach Eintritt in den Ruhestand<br />

ganz bewusst einen neuen Lebensabschnitt begonnen<br />

und nicht einen Tag das Gefühl gehabt,<br />

nun die Schule zu vermissen.<br />

Auf Klassenfahrt; dazwischen ein Ausblick auf die Zukunft

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