Einführung in die Linguistik
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110 KAPITEL 6. SEMANTIK<br />
Beispiele für Meronymie: Hand – F<strong>in</strong>ger, Haus – Dach. Die Forderung “typisch<br />
und unversehrt” ist nötig, da man sonst wohl kaum 2 Lexeme angeben könnte,<br />
<strong>die</strong> <strong>in</strong> der Meronymierelation zue<strong>in</strong>ander stehen. Die Meronymierelation via<br />
analytischer Wahrheit zu def<strong>in</strong>ieren ist nötig, um sicherzustellen, dass Meronymie<br />
e<strong>in</strong>e Relation über Lexeme (Wörter) und nicht über deren (verme<strong>in</strong>tliche)<br />
Referenten ist.<br />
Anmerkung 55 Meronymie. Holonymie. Die Meronymierelation ist im<br />
Pr<strong>in</strong>zip transitiv. Deshalb lassen sich Lexeme auch <strong>in</strong> Meronymiebäumen ordnen:<br />
vgl. <strong>die</strong> Abbildungen 6.3 und 6.4.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs funktionieren Meronymietests für Meronyme, <strong>die</strong> im Baum sehr<br />
weit von ihrem Holonym entfernt s<strong>in</strong>d (aus pragmatischen Gründen) nicht mehr:<br />
a) Die Tür ist e<strong>in</strong> Teil des Hauses.<br />
b) Die Türkl<strong>in</strong>ke ist e<strong>in</strong> Teil der Tür.<br />
c) Die Türkl<strong>in</strong>ke ist e<strong>in</strong> Teil des Hauses??<br />
(Frage: Warum habe ich wohl <strong>die</strong> beiden Fragezeichen h<strong>in</strong>ter und nicht vor<br />
Satz c) geschrieben?)<br />
Wie bei Hyponymierelationen ist auch bei der Def<strong>in</strong>ition von Meronymierelationen<br />
darauf zu achten, dass jeweils alle Relationen unter e<strong>in</strong> und demselben<br />
Aspekt def<strong>in</strong>iert werden. Was ist, gegeben <strong>die</strong>ses Pr<strong>in</strong>zip, zu folgenden Bäumen<br />
zu sagen? (Diese Bäume beschreiben e<strong>in</strong>en Ausschnitt der Behauptungen von<br />
WordNet über <strong>die</strong> Meronyme von woman.)