Einführung in die Linguistik
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8 KAPITEL 1. LINGUISTIK<br />
Abbildung 1.2: Syntagmatische vs. paradigmatische Beziehungen<br />
paradigmatische<br />
Beziehungen<br />
✻<br />
Auf der Wiese saß e<strong>in</strong> Vogel<br />
Am Bach lag Fritz<br />
Im Hörsaal sprach der Professor<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
syntagmatische Beziehungen<br />
✲<br />
Def<strong>in</strong>ition 21 Äußerungssituation e<strong>in</strong>es Zeichenvorkommnisses Z.<br />
Der Kontext von Z zusammen mit der nichtsprachlichen Umgebung von Z.<br />
Von Äußerungssituationen werden wir erst wieder am Ende <strong>die</strong>ses Kurses<br />
sprechen. Mit dem Begriff des Kontexts eng zusammen hängt der Begriff der<br />
Distribution:<br />
Def<strong>in</strong>ition 22 Distribution e<strong>in</strong>es Zeichens Z. Verteilung e<strong>in</strong>es Zeichens<br />
Z. Die Menge der Kontexte, <strong>in</strong> denen Z vorkommt.<br />
Def<strong>in</strong>ition 23 Paradigma 1 e<strong>in</strong>es Zeichens Z (im se<strong>in</strong>em Kontext K).<br />
Die Menge der Zeichen Z ′ , so dass gilt: Z kann (<strong>in</strong> K) durch Z ′ ersetzt werden.<br />
Meistens spricht man nicht vom Paradigma 1 von Z, sondern von den paradigmatischen<br />
Beziehungen von Z. Das Gegenteil von paradigmatischen Beziehungen<br />
s<strong>in</strong>d syntagmatische Beziehungen.<br />
Bezie-<br />
Def<strong>in</strong>ition 24 paradigmatische Beziehungen e<strong>in</strong>es Zeichens Z.<br />
hungen von Z zu Zeichen aus se<strong>in</strong>em Paradigma 1 .<br />
Def<strong>in</strong>ition 25 syntagmatische Beziehungen e<strong>in</strong>es Zeichens Z.<br />
hungen von Z zu Zeichen aus se<strong>in</strong>em (möglichen) Kontext.<br />
Bezie-<br />
Def<strong>in</strong>ition 26 Syntagma.<br />
Folge von sprachlichen Zeichen.<br />
Def<strong>in</strong>ition 27 Paradigma 2 e<strong>in</strong>es Wortes W . Die Menge aller morphosyntaktischen<br />
Ausprägungen von W . Ausschnitt aus e<strong>in</strong>em Paradigma 2 : ich,<br />
me<strong>in</strong>er, mir, mich ; du, de<strong>in</strong>er, dir, dich; ... (Vgl. auch Beispiele 3)<br />
1.4.7 Wohlgeformtheit<br />
Eigentlich ist <strong>die</strong> obige Def<strong>in</strong>ition von Paradigmen 1 nicht besonders gut: Was<br />
soll das kann <strong>in</strong> “Z kann (<strong>in</strong> K) durch Z ′ ersetzt werden”bedeuten? Vgl.:<br />
Beispiele 3 Paradigma 1 .<br />
a) Eigentlich ist <strong>die</strong> obige Def<strong>in</strong>ition nicht besonders gut.<br />
b) *Eigentlich ist <strong>die</strong> obige Def<strong>in</strong>ition nicht besonders ist.