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Einführung in die Linguistik

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32 KAPITEL 3. PHONOLOGIE<br />

Def<strong>in</strong>ition 91 Sandhi-Lehre. (Nach [65]:) Theorie der systematischen lautlichen<br />

Veränderungen (= Sandhi-Effekte), <strong>die</strong> bei der Zusammenfügung von<br />

Wortgestalten auftreten.<br />

Def<strong>in</strong>ition 92 Realisationsphonologie. Theorie der systematischen lautlichen<br />

Veränderungen, <strong>die</strong> bei verschiedenen Sprechgeschw<strong>in</strong>digkeiten auftreten.<br />

Anmerkung 15 Phonologie. segmentale vs. suprasegmentale Eigenschaften.<br />

Phonologen s<strong>in</strong>d oft verschiedener Me<strong>in</strong>ung darüber, ob e<strong>in</strong><br />

Phänomen auf der segmentalen, oder auf der suprasegmentalen Ebene anzusiedeln<br />

ist. Beispiel: Länge vs. Kürze der deutschen Vokale: segmentale oder<br />

“Silbenschnitt-” Opposition? (Dazu weiter unten mehr.)<br />

3.4 Segmentphonologie<br />

Aufgabe der Segmentphonologie ist <strong>die</strong> Auff<strong>in</strong>dung und Beschreibung des Phonem<strong>in</strong>ventars<br />

von Sprachen. E<strong>in</strong>erseits muss jedes Phonem P der Sprache L<br />

durch M<strong>in</strong>imalpaare von allen anderen Phonemen Q abgegrenzt werden. Andererseits<br />

muss jedes Phonem P durch Angabe e<strong>in</strong>es Wertes für jedes postulierte<br />

dist<strong>in</strong>ktive (segmentale) Merkmal def<strong>in</strong>iert werden. E<strong>in</strong> Phonem<strong>in</strong>ventar M P I<br />

der Sprache L ist desto besser a) je ger<strong>in</strong>ger <strong>die</strong> Anzahl der Merkmale M , <strong>die</strong> <strong>in</strong><br />

P I vorkommen, b) je besser <strong>die</strong> Merkmale M zur Beschreibung der Phonem<strong>in</strong>ventare<br />

anderer Sprachen taugen, c) je s<strong>in</strong>nvoller <strong>die</strong> phonologischen Merkmale<br />

def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d und d) je präziser sich für jedes phonologische Merkmal e<strong>in</strong> phonetisches<br />

Korrelat angeben lässt. Beispiele für Phoneme: Abbildung 3.2.

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