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George Orwell - 1984.pdf

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Ja, er dachte noch einmal, er würde wiederkommen. Er<br />

würde andere Reste von schönem Tand kaufen.<br />

Er würde den Stich von St. Clement’s Dane erstehen,<br />

ihn aus dem Rahmen nehmen und unter der Bluse eines<br />

Trainingsanzugs versteckt nach Hause tragen. Er würde<br />

auch noch die übrigen Strophen dieses Kinderreims aus<br />

Herrn Charringtons Gedächtnis herauslocken. Sogar<br />

der wahnwitzige Plan, das Zimmer im Obergeschoß zu<br />

mieten, durchzuckte für einen Augenblick seinen Kopf.<br />

Fünf Sekunden lang vielleicht machte ihn seine Hochstimmung<br />

unvorsichtig, und er trat, ohne auch nur vorher zur<br />

Sicherung einen Blick durchs Fenster zu werfen, hinaus<br />

auf die Straße. Er hatte sogar zu einer improvisierten<br />

Melodie zu summen angefangen:<br />

»Oranges and lemons,<br />

Say the bells of St. Clement’s,<br />

You owe me three farthings,<br />

Say the –«<br />

Plötzlich erstarrte sein Herz zu Eis, und seine Knie<br />

wurden wachsweich. Eine Gestalt im blauen Trainingsanzug<br />

kam ihm, keine zehn Meter entfernt, auf der Straße<br />

entgegen. Es war das Mädchen der Literaturabteilung,<br />

das Mädchen mit dem dunklen Haar. Die Beleuchtung<br />

war schlecht, aber er konnte sie ohne weiteres erkennen.<br />

Sie blickte ihm gerade ins Gesicht und ging dann rasch<br />

weiter, als habe sie ihn nicht bemerkt.<br />

Ein paar Sekunden war Winston wie gelähmt und<br />

konnte keinen Fuß vor den anderen setzen. Dann bog<br />

er nach rechts ab und schritt rasch aus, ohne im ersten<br />

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