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George Orwell - 1984.pdf

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O’Brien mit einer sanften, fast bedauernden Ironie. Er trat<br />

beiseite, hinter ihm trat ein breitbrüstiger Wachmann mit<br />

einem langen schwarzen Gummiknüppel in der Hand<br />

hervor.<br />

Ja, erkannte er jetzt, er hatte es immer gewußt. Aber<br />

jetzt war keine Zeit, daran zu denken. Alles, wofür er<br />

Augen hatte, war der Gummiknüppel in der Hand des<br />

Wachsoldaten. Er konnte überallhin treffen: auf den<br />

Scheitel, die Ohrspitze, den Oberarm, den Ellbogen –<br />

Den Ellbogen! Er war, fast gelähmt, auf die Knie<br />

gesunken, während er mit seiner anderen Hand den<br />

getroffenen Ellbogen umklammerte. Alles war zu gelbem<br />

Licht explodiert. Unfaßlich, einfach unfaßlich, daß ein<br />

Schlag solchen Schmerz verursachen konnte! Es wurde<br />

lichter, und er konnte die beiden anderen sehen, wie<br />

sie auf ihn herabblickten. Der Wachmann lachte über<br />

seine Verkrümmungen. Eine Frage jedenfalls war beantwortet.<br />

Nie, aus keinem Grunde der Welt, konnte man<br />

eine Vergrößerung des Schmerzes wünschen. Von dem<br />

Schmerz konnte man nur eines hoffen: nämlich, daß<br />

er aufhörte. Nichts auf der Welt war so schlimm wie<br />

körperlicher Schmerz. Angesichts des Schmerzes gibt<br />

es keine Helden … gibt es keine Helden … dachte er<br />

wieder und immer wieder, während er sich auf dem<br />

Boden wand und vergeblich seinen kraftlos herunterbaumelnden<br />

Arm streichelte.<br />

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