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George Orwell - 1984.pdf

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ihr angehören. Ich werde gleich darauf zurückkommen.«<br />

Er sah auf seine Armbanduhr. »Es ist unklug, sogar für<br />

Mitglieder der Inneren Partei, den Televisor länger als<br />

eine halbe Stunde abzustellen. Sie hätten nicht zusammen<br />

herkommen sollen, und Sie müssen getrennt fortgehen.<br />

Sie, Genossin« – und er nickte Julia mit dem Kopf zu –,<br />

»gehen zuerst. Wir haben noch etwa zwanzig Minuten zur<br />

Verfügung. Sie werden verstehen, daß ich damit beginnen<br />

muß, Ihnen gewisse Fragen zu stellen. Um es kurz zu<br />

machen: Was sind Sie bereit zu unternehmen?«<br />

»Alles, wozu wir imstande sind«, sagte Winston.<br />

O’Brien hatte eine kleine Drehung auf seinem Stuhl<br />

gemacht, so daß er jetzt Winston vor sich hatte. Er ließ<br />

Julia fast unbeachtet und schien es als selbstverständlich<br />

anzunehmen, daß Winston auch in ihrem Namen sprechen<br />

konnte. Einen Augenblick klappten die Lider über seine<br />

Augen. Er fing an, seine Fragen mit langsamer, ausdrucksloser<br />

Stimme zu stellen, so, als handle es sich um eine<br />

Schablone, eine Art Abhören aus dem Katechismus, bei<br />

dem er die meisten Antworten schon im voraus kannte.<br />

»Sie sind bereit, Ihr Leben zu opfern?«<br />

»Ja.«<br />

»Sie sind bereit, einen Mord zu begehen?«<br />

»Ja.«<br />

»Sabotageakte zu begehen, die vielleicht den Tod von<br />

Hunderten von unschuldigen Menschen herbeiführen?«<br />

»Ja.«<br />

»Ihr Land an Feindmächte zu verraten?«<br />

»Ja.«<br />

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