Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten
Innerhalb der Kontrollgruppe (ZE-) befanden sich sechs weibliche Probanden, davon fünf mit
der Diagnose „Zwangshandlungen“ und eine Patientin erhielt die Diagnose „Handlungs- und
Gedankenzwänge“. Von den 10 männlichen Patienten der Kontrollgruppe erhielten 9 die
Diagnose „Handlungszwang“; ein Patient zeigte gleichwertig „Zwangsgedanken und –
handlungen“.
5.1.2 Versuchsmaterial
Die Liste der 17 kritischen Zielwörter (Doppelwörter), die sich auf die Thematik
Zwangsstörung beziehen, sowie der 17 neutralen Zielwörter (Doppelwörter) wurden für die
vorliegende Untersuchung von Schüttauf, Bredenkamp und Specht (1997) übernommen.
Die 17 kritischen Zielwörter lassen sich in vier Gruppen unterteilen. Die erste Gruppe
umfasst vier Begriffe, die die Vorstellung des Analen auf drastische Weise evozieren
(Mastdarm, Arschloch, hinten rum, Arschgeige). Die zweite, aus drei Wörtern bestehende
Gruppe erweckt die Vorstellung des Analen in verdeckter, „akzeptablerer“ Form (Kanalratte,
Armleuchter, Aftermieter). Die dritte Gruppe beinhaltet insgesamt fünf Begriffe, die das
aggressiv-sadistische Element in den Vordergrund treten lassen, die aber nicht als bloß
Grausames erscheinen, sondern eng an anale Ideen geknüpft bleiben (Pokneifer, Darmkrebs,
Prügelstrafe, Gaskrieg, hinterfotzig). Die vierte Gruppe schließlich besteht aus fünf Wörtern,
welche die psychoanalytischen Vorstellungen im Zusammenhang mit dem sogenannten
zwanghaften oder analen Charakter widerspiegeln (Korinthenkacker: ein Wort, das mit der
Idee von „analer“ Kleinlichkeit verbunden ist; Goldesel: die Verknüpfung von Gold und Kot
wird angedeutet; stinkreich: mit ähnlicher Thematik; Saubermann: entspricht der
Abwehrthematik des Zwangscharakters; Zeitschinden: die Idee des Zeitsparens verknüpft sich
mit einer sadistischen Vorstellung).
Die 17 neutralen Zielwörter wurden gemäß dem kritischen Zwangswortmaterial (kritische
Zielwörter) in Anfangsphonemstruktur, Akzent und Rhythmus ähnlich ausgesucht, ohne die
zwangsstörungsrelevante Problematik zu berühren (z.B. Mast Darm/ Markt Tag). Auch bei
den neutralen Zielwörtern sollte nach Vertauschung der Anfangsphoneme sinnlose Wörter
entstehen. Alle eingesetzten kritischen und neutralen Zielwörter sind in Anhang I aufgeführt.
Des Weiteren umfasst die Wortliste für die Untersuchung essstörungsbezogenes
Reizmaterial (siehe Anhang I in Kap. 8.1). Von den 29 Zielwörtern aus der Arbeit von Ufer
(2001) wurden 8 kritische essstörungsbezogene Doppelwörter (Magersein, Traumgewicht,