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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

Die Ergebnisse bestätigen die Vermutung einer störungsbezogenen unbewussten<br />

Fehlerkontrolle durch die Zentrale Exekutive: Die relative Spoonerismenanzahl (Anzahl der<br />

aufgetretenen unkontrollierten Fehler im Verhältnis zu den Gesamtfehlern) <strong>bei</strong> den<br />

Anorexiepatienten in der Experimentalgruppe (mit Zusatzbelastung der Zentralen Exekutive)<br />

bezogen auf kritische Esswörter fällt signifikant höher aus, als <strong>bei</strong> Patienten in der<br />

Kontrollgruppe (ohne Zusatzbelastung der Zentralen Exekutive), während kontrollierte Fehler<br />

in ihrer Häufigkeit abnehmen. Bei neutralem, sowie zwangsstörungsbezogenem Material<br />

besteht kein Unterschied zwischen den <strong>bei</strong>den Bedingungen.<br />

Die prozentuale Häufigkeit <strong>von</strong> Spoonerismen (S) und kontrollierten Fehlern (K) zeigt<br />

Tabelle 5.<br />

Tabelle 5: Prozentuale Häufigkeit <strong>von</strong> Spoonerismen (S) und kontrollierten Fehlern (K)<br />

Essstörungsbezogenes<br />

Wortmaterial<br />

Neutrales<br />

Material<br />

Zwangsstörungsbezogenes<br />

Material<br />

Kontrollgruppe (ZE-) Experimentalgruppe(ZE+)<br />

S = 3,66<br />

K = 48,06<br />

S = 2,80<br />

K = 21,77<br />

S = 3,91<br />

K = 25,00<br />

S = 12,5<br />

K = 26,94<br />

S = 3,66<br />

K = 27,16<br />

S = 4,69<br />

K = 30,47<br />

Eine weitere Überprüfung des präartikulatorischen unbewussten Kontrollprozesses wurde in<br />

der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t mit zwangsgestörten Patienten vorgenommen, weil diese<br />

<strong>Untersuchung</strong> am direktesten Hypothesen testet, die aus der Freudschen psychoanalytischen<br />

Theorie gewonnen werden. Während über den zugrundeliegenden Konflikt der<br />

Zwangserkrankung in der psychoanalytischen Literatur weitgehend Einigkeit herrscht, werden<br />

konkurrierende Aussagen bezüglich eines zugrundeliegenden Konflikts der Anorexia nervosa<br />

geäußert. Dies zeigt sich auch im Wortmaterial, so dass nicht nur Analytiker die kritischen<br />

Zielwörter, die mit der Essstörung in Verbindung stehen, als solche wiedererkennen.<br />

Demnach ist zu vermuten, dass in der <strong>Untersuchung</strong> mit Anorexiepatienten nicht nur<br />

unbewusste, sondern auch bewusste Prozesse ausgelöst wurden, die evtl. mitverantwortlich<br />

für die Erhöhung der relativen Spoonerismen sind.<br />

Die Ergebnisse der <strong>Untersuchung</strong> mit Anorexiepatienten werden in Kapitel 5.2.5 mit den<br />

<strong>Untersuchung</strong>sergebnissen der <strong>Zwangspatienten</strong> der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t verglichen.<br />

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