25.09.2013 Aufrufe

Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

phonologischen Enkodierungsstufen befindet. Darüber hinaus nehmen Blackmer und Mitton<br />

(1991) eine Feedbackschleife (6) zwischen dem artikulatorischen Puffer und der<br />

Artikulationsstufe an, ein sogenannter Puffer-Artikulationszeit-Monitor, der sensitiv ist für die<br />

Artikulation <strong>von</strong> neuem Sprechmaterial zum richtigen Zeitpunkt. Die Kontrolle der<br />

Übersetzung <strong>von</strong> mehr oder weniger abstrakten Codes in einen aktuellen motorischen Output<br />

(Artiulation) wird schließlich <strong>von</strong> drei Monitoren [(7), (8) und (9)] übernommen. Im Prinzip<br />

kann jede Sprachprozesskomponente überprüft werden.<br />

Postma (2000) beschreibt zwei Varianten des production-based-Ansatzes bezüglich der<br />

Monitor-Verteilung. Eine Variante geht da<strong>von</strong> aus, dass viele unabhängige Monitoren durch<br />

das ganze Sprachsystem verteilt sind (Laver, 1973). In anderen production-based-Ansätzen<br />

jedoch wird nur ein zentraler Monitor angenommen, der die Endprodukte und die<br />

Zwischenergebnisse überprüft; nur die Monitorschleifen sind im Sprachproduktionsfluss<br />

verteilt (De Smedt & Kempen, 1987; van Wijk & Kempen, 1987).<br />

MacKays interaktives Modell der node-structure-theory (MacKay, 1987, 1992a, 1992b)<br />

nimmt an, dass Sprachproduktion und Sprachverstehen ein gemeinsames Netzwerk nutzen.<br />

Dieses Modell geht <strong>von</strong> einem Knoten-Überwachungssystem aus, d.h. dass der (4) Knoten-<br />

Aktivations-Monitor (zwischen der grammatischen und phonologischen Enkodierung) keine<br />

zentrale Einheit ist, sondern dass die Aktivations-Kontrolle im gesamten<br />

Sprachproduktionssystem inhärent stattfindet. In frühere Aktivationsausbreitungsmodelle<br />

(vgl. Stemberger, 1985; Dell, 1986) wurden keine Monitorkomponenten integriert. Erst als die<br />

Frage aufkam, wie die mit hoher Wahrscheinlichkeit präartikulatorische Korrektur eines<br />

Versprechers und die Geschwindigkeit einer solchen erklärt werden könne, wurden<br />

Monitorkonzeptionen entworfen. Das entscheidende Merkmal konnektionistischer Monitor-<br />

Theorien gegenüber Editor-Theorien besteht darin, dass kein externer Mechanismus<br />

angenommen wird, mit der Einschränkung, dass einige wenige Vertreter dieses Standpunktes<br />

Feedback-Schleifen im Zusammenhang mit dem Sprachverstehenssystem nicht gänzlich<br />

ausschließen. Innerhalb <strong>von</strong> Aktivierungausbreitungsmodellen erkennt ein Monitor<br />

Versprecher während des Produktionsprozesses durch bestimmte Aktivierungsmuster. Es<br />

existieren verschiedene Ebenen der Knoten etwa für Propositionen, für Konzepte, für<br />

lexikalische Einheiten, für Silben, für Phoneme und für distinktive Merkmale. Die<br />

Aktivierung eines Knotens breitet sich nach ′oben′ und nach ′unten′ auf alle verbundenen<br />

Knoten aus. In der Terminologie <strong>von</strong> MacKay gibt es jeweils einen ′activated node′ (current<br />

node). Aus verschiedenen Gründen wird ein falscher Knoten zum ´current node´ aktiviert und<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!