112 <strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong> Wortmaterial (24 vs. 31; vergleiche Tabelle 12 in Kap. 5.2.1) lassen keinen wesentlichen Unterschied erkennen. Die statistische Auswertung des zweiseitigen Wilcoxon-Tests zeigt, dass die Nullhypothese (kein Unterschied zwischen den Verteilungen der Spoonerismen zwischen kritischem und neutralem Wortmaterial in der Kontrollgruppe ) auf einem Signifikanzniveau <strong>von</strong> 0.20 (p > 0.20) <strong>bei</strong> einer Prüfgröße z = 0.808 <strong>bei</strong>zubehalten ist; demnach ist die Alternativhypothese (es besteht ein Unterschied zwischen kritischem und neutralem Wortmaterial in der Kontrollgruppe) abzulehnen. Die Probanden produzierten bezüglich der unspezifischen Fehler (deskriptiv: 156 vs. 71; siehe Tabelle 12 in Kap. 5.2.1 ) signifikant mehr Versprecher <strong>bei</strong> kritischen Zielwörtern, demnach ist die Nullhypothese abzulehnen und die gerichtete Alternativhypothese (<strong>bei</strong> kritischem Wortmaterial werden mehr unspezifische Fehler produziert, als <strong>bei</strong> neutralem Wortmaterial) anzunehmen (z = 3.357; p < 0.10). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass - wie erwartet - innerhalb der Kontrollgruppe (ZE-) keine Unterschiede zwischen neutralen und konfliktuösen Zielwörtern, bezogen auf die absolute Spoonerismenanzahl, auftraten. Unspezifische Fehler wurden häufiger <strong>bei</strong> kritischem Wortmaterial produziert. Innerhalb der Experimentalgruppe (ZE+) bestätigte sich die Erwartung in Bezug auf die absoluten Spoonerismen, die <strong>bei</strong> kritschem Material höher als <strong>bei</strong> neutralem Wortmaterial ausfallen. Nicht bestätigt werden konnte die Annahme, dass die unspezifischen Fehler zwischen neutralen und kritischen Zielwörtern in der Experimentalgruppe keinen Unterschied zeigen; unspezifische Fehler traten vermehrt <strong>bei</strong> neutralem Wortmaterial auf. 5.2.3 Statistische Auswertung und Ergebnisse der „Kontrollhypothese“ Eine weitere Annahme betrifft die Kontrollhypothese, die sich auf die Zielwörter mit Essstörungsproblematik bezieht. (6) Die Erwartung ist, dass zwischen der Kontrollgruppe (ZE-) und der Experimentalgruppe (ZE+) kein signifikanter Unterschied, bezogen auf die relative Spoonerismenanzahl, besteht. Folgende Tabelle 15 zeigt die aufgetretenen Versprecher in den Bedingungen ZE+ und ZE-, bezogen auf die absolute Spoonerismenanzahl und die unspezifischen Fehler <strong>bei</strong> Zielwörtern mit Essstörungsthematik.
<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong> Tabelle 15: Spoonerismenanzahl (S) und Kompromissfehler (K = unspezifische Fehler) bezogen auf die Zielwörter mit Essstörungsthematik (EW) der Kontroll- (ZE -) und Experimentalgruppe (ZE+) Vpn-ZE- S-EW K-EW Vpn-ZE+ S-EW K-EW 1 0 6 1 0 1 2 0 6 2 0 3 3 1 3 3 0 2 4 0 7 4 0 3 5 0 3 5 0 6 6 0 2 6 0 5 7 0 6 7 0 2 8 1 3 8 1 2 9 3 2 9 1 3 10 1 1 10 0 6 11 0 4 11 0 5 12 1 3 12 0 2 13 0 5 13 1 3 14 0 2 14 1 3 15 1 2 15 1 2 16 1 0 16 1 1 9 55 6 49 Tabelle 16 zeigt die sich aus Tabelle 15 errechneten relativen Spoonerismen (unkontrollierte Fehler durch Gesamtfehler). Tabelle 16: Relative Spoonerismenanzahl (S) <strong>bei</strong> essstörungsthematischem Wortmaterial (EW) in der Experimental- (ZE+) sowie in der Kontrollgruppe (ZE-) Vpn-ZE- S-EW Vpn-ZE+ S-EW 1 0,00 1 0,00 2 0,00 2 0,00 3 0,25 3 0,00 4 0,00 4 0,00 5 0,00 5 0,00 6 0,00 6 0,00 7 0,00 7 0,00 8 0,25 8 0,33 9 0,60 9 0,25 10 0,50 10 0,00 11 0,00 11 0,00 12 0,25 12 0,00 13 0,00 13 0,25 14 0,00 14 0,25 15 0,33 15 0,33 16 1,00 16 0,50 113