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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

entstehen: zum einen werden alle Editing-Laute gestrichen, des Weiteren wird die<br />

unterbrochene Konstituente vervollständigt und schließlich wird das Wort „und“ zwischen der<br />

vervollständigten Konstituente und der Korrektur eingefügt.<br />

Im folgenden Beispiel A wäre eine Korrektur ‚well formed’, im Beispiel B wird eine<br />

Korrektur als ‚ill formed’ bezeichnet (Beispiele entnommen aus van Wijk & Kempen, 1987):<br />

Beispiel A:<br />

″There you can park the car at the left hand side of the - NO - at the right hand side of<br />

the road.″ Der syntaktisch richtige Satz ″There you can park the car at the left hand<br />

side of the road and at the right hand side of the road″, entsteht durch die oben<br />

genannten Schritte.<br />

Beispiel B:<br />

″There you can park the car at the left-hand side of the - NO - the car at the right-hand<br />

side of the road.″ Der syntaktisch falsche Satz ″There you can park the car at the left-<br />

hand side of the road and the car at the right-hand side of the road″, entsteht hier durch<br />

die oben beschriebenen Schritte.<br />

Nach Levelt wäre grundsätzlich nur eine Korrekturmöglichkeit gegeben und zwar die aus<br />

Beispiel A.<br />

Die Korrekturmöglichkeiten ‚Reformulierung’ und ‚Lemma-Substitution’ werden dagegen<br />

<strong>von</strong> van Wijk und Kempen (1987) postuliert. Unter ‚Reformulierung’ verstehen sie die<br />

Neuschaffung einer syntaktischen Struktur in Anlehnung an den durch die Korrektur zu<br />

veränderten Inhalt. Der Begriff ‚Lemma-Substitution’ impliziert die Entscheidung des<br />

Formulators, dass die syntaktische Struktur nicht verändert werden muss, wenn ein Wort<br />

korrigiert wird. Nach van Wijk und Kempen hat die ’well-formedness rule’ keinen<br />

Allgemeingültigkeitsanspruch, sondern gilt nur für die o.g. Reformulierungen.<br />

2.3 <strong>Experimentelle</strong> Provokation <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong><br />

Die experimentelle Provokation <strong>von</strong> Sprechfehlern hat in der Sprachproduktionsforschung<br />

lange eine vergleichsweise geringe Rolle gespielt. Der wichtigste methodische Ansatz war<br />

über Jahrzehnte hinweg die Analyse <strong>von</strong> ‘beobachteten’ (natürlichen) Sprechfehlern. Fromkin<br />

1971, 1973) sowie Garett (1980) entwickelten auf der Grundlage der Analyse ihrer eigenen<br />

Versprecher-Korpora die ersten Überlegungen zum Verlauf der Generierung sprachlicher

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