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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

Baddeley, Thomson und Buchanan, 1975; Ellis & Hennely, 1980; Baddeley, Lewis & Vallar,<br />

1984; Longoni, Richardson & Aiello, 1993)<br />

Von artikulatorischer Suppression spricht man, wenn eine Versuchsperson parallel zu einer<br />

Behaltensaufgabe ständig ein bestimmtes Wort leise artikulieren soll. Die ständige<br />

Wiederholung eines Wortes, z.B. „der, der, der, ...“, kann den subvokalen Prozess der<br />

Informationsverar<strong>bei</strong>tung unterbrechen. Dies führt generell zu einer Reduktion der<br />

Speicherleistung der relevanten Information, so dass der oben beschriebene Wortlängeneffekt<br />

verschwindet. Diese Interaktion war zu erwarten, da der Wortlängeneffekt damit erklärt wird,<br />

dass eine Auffrischung der zu merkenden Stimuli durch einen Rehearsal-Prozess aufgrund der<br />

dafür benötigten Zeit <strong>von</strong> über zwei Sekunden nicht mehr möglich ist. Der Effekt der<br />

artikulatorischen Suppression wird auf die Blockierung des subvokalen Rehearsal-Prozesses<br />

zurückgeführt. Durch diese Blockierung wird sowohl die phonologische Recodierung visuell<br />

präsentierter Stimuli als auch die Auffrischung <strong>von</strong> Items im phonologischen Speicher<br />

behindert (z.B. Baddeley & Hitch, 1974; Baddeley, 1990; Baddeley, Lewis & Vallar 1984).<br />

Ein ebenfalls häufig repliziertes Phänomen ist der Effekt der phonologischen Ähnlichkeit<br />

zwischen den Gedächtnisitems. Sequenzen <strong>von</strong> Items, die eine hohe phonologische<br />

Ähnlichkeit aufweisen (z.B. „W D E G B P C“), führen zu niedrigeren seriellen<br />

Wiedergabeleistungen als Sequenzen unähnlicher Items (z.B. „K J L D X M O“) (Baddeley,<br />

1966; Conrad, 1964; Conrad & Hull, 1964). Dieses Phänomen spiegelt direkt die Eigenschaft<br />

der phonologischen Schleife in dem Sinne wider, dass der grundlegende Code der<br />

Speicherung phonologischer Natur ist. Daher sollte der phonologische Ähnlichkeitseffekt<br />

unter gleichzeitiger artikulatorischer Unterdrückung <strong>bei</strong> visueller Darbietung der Stimuli<br />

nicht auftreten, weil die Items unter diesen Bedingungen nicht oder erschwert in den<br />

Kurzzeitspeicher gelangen. Bei auditiver Darbietung hingegen sollte der Ähnlichkeitseffekt<br />

auch unter artikulatorischer Suppression nachzuweisen sein, da die Items in diesem Falle<br />

Zugang zum Kurzzeitspeicher haben. In Einklang mit diesen Implikationen des Modells wird<br />

das Verschwinden des phonologischen Ähnlichkeitseffekts unter artikulatorischer<br />

Unterdrückung im Falle der visuellen Darbietung <strong>von</strong> Estes (1973) und Richardson, Greaves<br />

und Smith (1980) berichtet, das Fortbestehen im Falle auditiver Darbietung <strong>von</strong> Baddeley,<br />

Lewis und Vallar (1984) und Longoni, Richardson und Ailleo (1993).<br />

Irrelevanter Spracheffekt: Werden während der visuellen Darbietung der zu speichernden<br />

Items gleichzeitig irrelevante sprachliche Elemente akustisch dargeboten, <strong>bei</strong>spielsweise in<br />

Form sinnloser Silben oder neuer Vokabeln in einer der Versuchsperson unbekannten<br />

Sprache, verschlechtert sich die Abrufleistung der visuell dargebotenen Items signifikant.<br />

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