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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

Roelofs & Meyer, 1999) empirisch fundierter ist als die <strong>bei</strong>den anderen Konzeptionen. Im<br />

Unterschied zu den anderen theoretischen Ansätzen postuliert die perceptual loop-Theorie<br />

einen zentralen Monitor (1) innerhalb des Konzeptualisieres (siehe Abbildung 2). Die interne<br />

Fehlerkorrektur setzt die Bewusstheit eines Fehlers voraus und ist <strong>von</strong> der<br />

Aufmerksamkeitsressource abhängig. Diese Merkmale unterscheiden die<br />

wahrnehmungsbasierte Korrektur <strong>von</strong> den anderen Konzeptionen der Sprachüberwachung.<br />

Auf Grund der Ergebnisse dieses Vergleichs ist die perceptual loop-Theorie Levelts die<br />

einzige Konzeption, die mit der Zentralen Exekutive der Ar<strong>bei</strong>tsgedächtnistheorie Baddeleys<br />

(1997, 2000) in Verbindung gebracht werden kann.<br />

2.2.2 Korrekturen und Reparaturen<br />

Im folgenden sollen die Korrekturen und Reparaturen in Anlehnung an Levelts Modell (siehe<br />

Kapitel 2.4.3) beschrieben werden. Neben den Beobachtungen <strong>von</strong> Korrekturen nach einem<br />

laut artikulierten Fehler bestehen auch Annahmen über präartikulatorische Korrekturprozesse.<br />

Die ′main interruption rule′ ist eine <strong>von</strong> Levelts (1983, 1989) Hypothesen, die er aus seiner<br />

Monitorkonstruktion bezüglich dessen Funktion ableitet. Konzeptualisierer, Formulator und<br />

Artikulator werden gleichzeitig nach einer Latenzzeit <strong>von</strong> ca. 200 Millisekunden (msec) in<br />

ihrer Sprachproduktion unterbrochen, sobald ein Fehler entdeckt wird. Demnach kann der<br />

zentrale Monitor Instruktionen zur Korrektur <strong>von</strong> Fehlern schon 200 msec vor der<br />

Unterbrechung der anderen Komponenten entwerfen. Konzeptualisierer, Formulator und<br />

Artikulator werden durch die Unterbrechung „mobilisert“, Versprecher zu korrigieren. Ist ein<br />

Wort nicht falsch, sondern nur unpassend, kann die Unterbrechung in solch einem konkreten<br />

Fall bis zum Ende eines Wortes verzögert werden.<br />

Zum besseren Verständnis werden in Tabelle 2 alle Kategorien <strong>von</strong> Korrekturen mit den<br />

jeweiligen Definitionen aufgeführt und in Abbildung 3 wird dementsprechend ein zeitliches<br />

Raster bezüglich Ablauf eines Versprechers mit Korrektur dargestellt (Levelt, 1983).<br />

Abbildung 3 unterteilt den Ablauf in sieben Phasen.<br />

Levelt (1983) nimmt an, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fehlerregistrierung in Phase drei<br />

der Abbildung 3 mit dem zeitlichen Abstand <strong>von</strong> dem Versprecher geringer wird, weil diese<br />

Phase relativ kurz ist. Levelt vermutet aufgrund seiner Beobachtungen eine<br />

Fehlerregistrierung am Ende einer Konstituente, weil der Monitor in den Pausen zwischen<br />

zwei gesprochenen Konstituenten mit mehr Kapazität ar<strong>bei</strong>ten kann. Demnach entdeckt der

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