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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

Korrekturen bereitzustellen. Dies kann auf folgenden drei bzw. vier Wegen geschehen (siehe<br />

Abbildung 2):<br />

a) Bevor die auszudrückende Botschaft den Formulator erreicht, kann sie<br />

über eine konzeptuelle Schleife (1), die die Konzeptualisierung <strong>von</strong><br />

Sprache überwacht, an den Monitor übermittelt werden. Diese<br />

vorsprachlichen Planungsprozesse sind der bewussten Aufmerksamkeit<br />

des Sprechers zugänglich, so dass er Veränderungen bezüglich Inhalt und<br />

Reihenfolge <strong>von</strong> Äußerungseinheiten vornehmen kann (wünsche ich<br />

etwas bestimmtes jetzt zu sagen und sollte ich es in dieser Form sagen?).<br />

b) Eine weitere Kontrollmöglichkeit besteht im Zugang zum inneren<br />

Sprechen. Fehler, die in dieser Formulierungsphase entstehen, können über<br />

die innere Schleife (5) kontrolliert werden, wo<strong>bei</strong> die Analyse über das<br />

Sprachverstehenssystem des Sprechers erfolgt: Der Sprecher kann noch<br />

präartikulatorisch entscheiden, ob eine Veränderung formaler oder<br />

inhaltlicher Art vorgenommen werden soll. Als Basis für dieses innere<br />

Sprechen nahm Levelt (1989) ursprünglich eine phonetische<br />

Repräsentation an. <strong>Untersuchung</strong>en <strong>von</strong> Wheeldon und Levelt (1995)<br />

geben allerdings Hinweise darauf, dass die interne Generierung einer<br />

syllabifizierten phonologischen Repräsentation im Fokus der<br />

Selbstmonitoring-Prozesse steht.<br />

c) Die auditorische Schleife (10) kann postartikulatorisch eine Korrektur<br />

vornehmen; auch hier gelangt die Äußerung über das<br />

Sprachverstehenssystem zurück zum Conzeptualizer (Konzeptualisierer).<br />

d) Das Ziel eines Sprechers ist nicht nur die einfache Produktion einer<br />

aneinandergereihten Serie <strong>von</strong> Worten oder Sätzen, sondern <strong>bei</strong>nhaltet<br />

auch kommunikative Informations-Effekte. Der Monitor ′Kenntnis <strong>von</strong><br />

Resultaten′ (11) überprüft die Information, die ein Sprecher verbal oder<br />

non-verbal wahrnimmt, ob seine Nachricht verstanden, bzw. nicht<br />

verstanden wurde. Dieses Wissen über Resultate ist wichtig, um neue<br />

Kommunikationsfertigkeiten zu entwickeln, um so zu kommunizieren,<br />

dass das Gegenüber die Nachricht verstehen kann.<br />

Postmas (2000) Vergleich dieser drei Konzeptionen der Überwachung des sprachlichen<br />

Outputs führt zu dem Resultat, dass die perceptual loop-Theorie (Levelt, 1989; Levelt,<br />

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