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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

5 EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNG<br />

Grundlage der Operationalisierung des hier beschriebenen Experiments ist die Idee, dass die<br />

Zentrale Exekutive, ein Teilsystem des Ar<strong>bei</strong>tsgedächtnisses sensu Baddeley (1986, 1997,<br />

2000) für eine - nach psychoanalytischer Terminologie unbewusste - präartikulatorische<br />

Kontrolle <strong>von</strong> störungsbezogenen <strong>Versprechern</strong> in Frage kommt, die nicht nur empfindlich ist<br />

für lexikalische Kriterien (lexical-bias Effekt), sondern konfliktbezogene Wörter vor der<br />

Aussprache entweder unterdrückt oder sie entstellt. Eine experimentelle Überprüfung an<br />

<strong>Zwangspatienten</strong> wurde mit Hilfe der SLIP-Technik <strong>von</strong> Motley und Baars (1976b) und<br />

zusätzlicher Belastung der Zentralen Exekutive mit der Random-Interval-Repetition-Aufgabe<br />

nach Vandierendonck et al. (1998a) durchgeführt. Bei zusätzlicher Belastung der Zentralen<br />

Exekutive im Vergleich zu einer <strong>Untersuchung</strong> ohne diese Zusatzbelastung der Zentralen<br />

Exekutive wurde erwartet, dass sich der Anteil der Spoonerismen <strong>bei</strong> kritischem Wortmaterial<br />

an der Gesamtfehlerzahl erhöht, da die Zentrale Exekutive Kapazität, die für die Kontrolle<br />

benötigt wird, beansprucht (vgl. 4.3).<br />

Im folgenden Teil soll die Struktur und Organisation des durchgeführten Experiments<br />

dargestellt werden.<br />

5.1 Struktur und Organisation des Experiments<br />

Die <strong>Untersuchung</strong> wurde im Zeitraum Dezember 2002 bis April 2004 in den Rheinischen<br />

Kliniken Bonn, im Universitätsklinikum Bonn und Universitätsklinikum Köln durchgeführt,<br />

und zwar jeweils in einem extra für die Zeit der <strong>Untersuchung</strong> zur Verfügung gestellten<br />

Raum. Jeder Proband absolvierte die <strong>Untersuchung</strong> einzeln an einem Laptop. Die<br />

Versuchsleiterin (die Autorin) befand sich während der <strong>Untersuchung</strong> im Raum, aber<br />

außerhalb des Blickfeldes der Versuchsperson, um deren Konzentration nicht zu<br />

beeinträchtigen. Allen Patienten wurde versichert, dass man anhand der Ergebnisse nicht auf<br />

die Person schließen könne und dass die <strong>Untersuchung</strong> ohne jegliche Folgen für die<br />

betreffende Person bleiben würden.<br />

Die Darbietung des gesamten Materials erfolgte bezüglich Abfolge und<br />

Präsentationsrhythmus <strong>bei</strong> allen Probanden vollkommen übereinstimmend. Der<br />

experimentelle Aufbau und das Stimulusmaterial waren in der Kontroll- sowie in der<br />

Experimentalgruppe nahezu identisch. Die Abweichung bestand darin, dass die<br />

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