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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

resultieren, finden sich in ca. 30 % entsprechende Fehler (lexical-bias), was bedeutet, dass die<br />

Wahrscheinlichkeit eines Versprechers steigt, wenn der Fehler selbst wieder ein reguläres<br />

Wort ergibt. Dieser Unterschied wird auf eine präartikulatorische Kontrolle zurückgeführt, die<br />

gegenüber lexikalischen Kriterien sensitiv ist und sinnlose Versprecher unterdrückt (Carroll,<br />

1999).<br />

Folgendes Beispiel zeigt drei Induktoren, das Zielwortpaar und den potentiellen Versprecher<br />

(Mattson & Baars, 1992; vgl. auch Junglas, 2002):<br />

Induktoren<br />

(leise zu lesen)<br />

Zielwortpaar (laut aussprechen)<br />

Potentieller Versprecher<br />

ball doze<br />

bash door<br />

bean deck<br />

darn bore<br />

barn door<br />

Es ergibt sich eine Neigung des Sprechers - der durch die Induktoren (Interferenzwörter)<br />

erzeugten phonetischen Tendenz entsprechend - <strong>bei</strong>m lauten Lesen einen Sprechfehler zu<br />

begehen („barn door“ anstatt „darn bore“).<br />

Die Darbietungszeit der Wortpaare kann variiert werden, obwohl eine Abweichung vom<br />

Standard einen negativen Effekt auf die Versprecherrate zeigt, die erst durch diese Technik<br />

entsteht (Mootley & Baars, 1976b). Es gab auch Überlegungen dahin, alle Wortpaare laut<br />

lesen zu lassen, wo<strong>bei</strong> dann die auftretenden Versprecher <strong>von</strong> Artikulationsschwierigkeiten<br />

nicht zu unterscheiden wären. Um sicherzustellen, dass alle Wortpaare <strong>von</strong> den<br />

Versuchspersonen auch wirklich gelesen werden, kann die Zeitspanne vom Abbruch des<br />

dargebotenen Zielwortpaares bis zum Einsetzen des Signals zur Artikulation variiert werden.<br />

Motley und Baars (1976b) weisen zudem darauf hin, das Zeichen zur lauten Aussprache erst<br />

nach Darbietung des Zielwortpaares erfolgen zu lassen und nicht in die Darbietung hinein,<br />

weil sonst nicht sicher da<strong>von</strong> ausgegangen werden kann, dass die Interferenzwortpaare auch<br />

wirklich gelesen werden. Die Probanden könnten nur auf den Hinweisreiz warten, um das<br />

dann gerade dargebotene Wortpaar laut vorzulesen. Eine weitere Möglichkeit, die<br />

Versuchspersonen zum Lesen aller Wortpaare anzuhalten, ist die Ankündigung eines<br />

Gedächtnistests (Ufer, 2001; Hamm, Junglas & Bredenkamp, 2004; Junglas, 2002), der auch<br />

in der vorliegenden <strong>Untersuchung</strong> im Rahmen der SLIP-Technik angewandt wurde (siehe<br />

5.1.3).<br />

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