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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

lexical-bias Effekt nachweisen. Baars und Kollegen hatten gezeigt, dass Spoonerismen<br />

häufiger erscheinen, wenn durch sie nicht Unsinnswörter, sondern lexikalisch existierende<br />

Wörter erzeugt werden. Dieser lexical-bias Effekt wird auf einen Kontrollprozess<br />

zurückgeführt, der sinnlose Gebilde <strong>bei</strong> der Sprachproduktion präartikulatorisch unterdrückt<br />

(vgl. 2.4.1.2).<br />

Im folgenden sollen drei Experimente zur Prüfung der Freudschen Fehlleistungstheorie<br />

vorgestellt werden.<br />

Das erste Experiment <strong>von</strong> Motley und Baars (1976a) verwendete in der<br />

Experimentalbedingung dieselben, dem Versprecher phonologisch ähnlichen Induktoren wie<br />

in der Kontrollbedingung. Zusätzlich wurden aber in der Experimentalbedingung Induktoren<br />

verwendet, die dem zu induzierenden Sprechfehler semantisch ähnlich sind.<br />

Das Experiment zeigte, dass Induktoren, die dem erwarteten Sprechfehler semantisch ähnlich<br />

sind, sein Auftreten begünstigen. Folgendes Beispiel veranschaulicht eine Kombination <strong>von</strong><br />

semantischen und phonologischen Induktoren mit dem Zielwort (Target) und dem erwarteten<br />

Sprechfehler (vgl. auch Junglas, 2002):<br />

phonemischer Induktor<br />

semantischer Induktor<br />

phonemischer Induktor<br />

semantischer Induktor<br />

phonemischer Induktor<br />

white goose<br />

moist pistol<br />

wild gas<br />

damp rifle<br />

warm gold<br />

Target<br />

get one<br />

Erwarteter Sprechfehler wet gun<br />

Das Zielwort „get one“ wurde <strong>bei</strong> der lauten Aussprache häufiger zu „wet gun“, wenn sich<br />

unter den zuvor präsentierten phonologisch ähnlichen Interferenzwörtern außerdem noch<br />

semantische Induktoren (z.B. „moist pistol“) befanden (semantic-bias Effekt). Nach Motley<br />

erzeugen diese Induktoren Gedanken, die das Auftreten <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> begünstigen. Hierin<br />

sieht er eine erste Bekräftigung der Freudschen Hypothese.<br />

In einer zweiten <strong>Untersuchung</strong> haben Motley und Baars (1979) verschiedene Bedingungen<br />

interindividuell variiert.

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