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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

Die <strong>Zwangspatienten</strong> der Kontrollgruppe (ZE-) produzierten <strong>bei</strong> den kritischen Zielwörtern<br />

mehr absolute unspezifische Fehler (absolut: p < 0.10) und weniger absolute Spoonerismen.<br />

Bei den <strong>Zwangspatienten</strong> in der Experimentalgruppe (ZE+) traten die absoluten<br />

Spoonerismen signifikant häufiger auf, als in der Kontrollgruppe (absolut: p < 0.10). Bei<br />

neutralem Wortmaterial traten keine relevanten Unterschiede zwischen den absoluten<br />

Spoonerismen (absolut: p > 0.20) sowie zwischen den unspezifischen Fehlern (absolut: p ><br />

0.20) in den Bedingungen ZE+ und ZE- auf.<br />

Innerhalb der Experimentalgruppe war die absolute Spoonerismenanzahl <strong>bei</strong> den kritischen<br />

Zielwörtern bedeutsam höher als <strong>bei</strong> neutralem Wortmaterial (p < 0.10); entgegen der<br />

Annahme (es besteht kein Unterschied zwischen neutralem und kritischem Wortmaterial<br />

bezogen auf die unspezifischen Fehler) traten die unspezifischen Versprecher signifikant<br />

häufiger <strong>bei</strong> neutralem Material auf (p < 0.20).<br />

Bezogen auf neutrales und kritisches Wortmaterial, innerhalb der Kontrollgruppe, wurden<br />

keine Unterschiede zwischen der absoluten Spoonerismenanzahl festgestellt (p > 0.20);<br />

unspezifische Fehler traten signifikant häufiger <strong>bei</strong> kritischem als <strong>bei</strong> neutralem Wortmaterial<br />

auf (p < 0.10).<br />

Hinsichtlich der Zielwörter mit Essstörungsthematik kann deskriptiv da<strong>von</strong> ausgegangen<br />

werden, dass zwischen den Bedingungen ZE+ und ZE- kein Unterschied der relativen<br />

Spoonerismenanzahl vorlag.<br />

5.2.5 Vergleich <strong>von</strong> <strong>Zwangspatienten</strong> und Anorexiepatienten bezogen auf die<br />

Versprecherhäufigkeit<br />

Die <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> Junglas (2002) mit Anorexiepatienten (siehe 2.5.4.5) sowie die für die<br />

vorliegende Ar<strong>bei</strong>t untersuchten <strong>Zwangspatienten</strong> bestätigen die Vermutung einer<br />

störungsbezogenen Fehlerkontrolle durch die Zentrale Exekutive. Auch liegt die Annahme<br />

nahe, dass die durch die Zentrale Exekutive ausgeführte Kontrolle - nach Freuds<br />

Terminologie - unbewusst erfolgt (für Anorexiepatienten evtl. nur zum Teil unbewusst). In<br />

<strong>bei</strong>den <strong>Untersuchung</strong>sgruppen führt die Zusatzbelastung der Zentralen Exekutive zu<br />

häufigeren unkontrollierten (Spoonerismen) und selteneren kontrollierten <strong>Versprechern</strong>.

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