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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

Feedbackverbindungen kann ein späterer Verar<strong>bei</strong>tungsprozess eine frühere<br />

Verar<strong>bei</strong>tungsebene beeinflussen.<br />

Eine wichtige Komponente, die <strong>von</strong> allen Modellen angenommen wird, aber <strong>von</strong> ihnen häufig<br />

noch nicht einmal im Ansatz expliziert wird, ist die Selbstkontrolle der Prozesse der<br />

Sprachproduktion durch den Sprecher selbst. Die Annahme über diese Selbstmonitoring-<br />

Komponente ermöglicht die Erklärung einer Reihe <strong>von</strong> Sprechfehlerdaten, auf die im<br />

folgenden noch eingegangen werden soll (siehe auch 2.2.1).<br />

2.4.1 Serielle Modelle<br />

Den seriellen Modellen der Sprachproduktion liegt eine einfache Vorstellung <strong>von</strong> der<br />

Informationsverar<strong>bei</strong>tung <strong>bei</strong>m Sprechen zugrunde. Es wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass die<br />

einzelnen angenommenen Teilsysteme unabhängig <strong>von</strong>einander ar<strong>bei</strong>ten, d.h. dass die<br />

Information <strong>von</strong> einem Teilsystem zum anderen erst dann weitergeleitet wird, wenn sie im<br />

ersten Teilsystem bereits weitgehend verar<strong>bei</strong>tet wurde. Der lexikalische Zugriff auf ein Wort<br />

im mentalen Lexikon ist <strong>von</strong> besonderer Bedeutung auf dem Weg <strong>von</strong> einer Idee zu ihrer<br />

Artikulation. Dieser Zugriff auf ein Wort findet nicht als Ganzes statt; stattdessen werden für<br />

jedes Wort sein Lemma und sein Lexem aktiviert. Wie oben beschrieben (siehe 2.4) handelt<br />

es sich <strong>bei</strong> dem Lemma eines Wortes um eine semantisch und syntaktisch spezifizierte<br />

lexikalische Repräsentation. Das Lexem eines Wortes ist die Repräsentation für<br />

morphologische und phonologische Merkmale (Kempen & Hoenkamp, 1987; Levelt, 1989).<br />

Die semantische und syntaktische Verar<strong>bei</strong>tung ist beendet, bevor mit der phonologischen<br />

Verar<strong>bei</strong>tung begonnen wird. In der Regel erfolgt auch kein direktes Feedback vom<br />

nachfolgenden System an das vorhergehende. Eine Selektion des zu artikulierenden Lemmas<br />

findet statt, bevor Aktivierung auf die Wortformebene gelangt.<br />

Die im folgenden beschriebenen Merkmale <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> bieten Evidenz dafür, dass<br />

zwischen einer Verar<strong>bei</strong>tung <strong>von</strong> semantischen und syntaktischen Eigenschaften eines Wortes<br />

auf der einen Seite und phonologischen Eigenschaften auf der anderen Seite unterschieden<br />

werden muss.<br />

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