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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

vgl. auch Junglas, 2002). Der Speicher nimmt visuell kodierte Inhalte auf, die automatisch in<br />

den Speicher gelangen. Der räumliche Rehearsalprozess (Kontrollprozess) ist für die<br />

Speicherung <strong>von</strong> räumlichen Gedächtnisinhalten zuständig; des Weiteren übernimmt er die<br />

Verantwortung für die Bewegungsplanung sowie für die Aufrechterhaltung <strong>von</strong> Objekten. Es<br />

wird angenommen, dass dieser Kontrollprozess in einer engen Beziehung zu den Ressourcen<br />

der Zentralen Exekutive steht. Die Interferenzeffekte <strong>bei</strong> der Enkodierung und Retention<br />

serieller räumlicher Informationen, die auf eine Beteiligung zentral exekutiver Ressourcen<br />

hinweisen, können als Bestätigung für die postulierte Beziehung des räumlichen<br />

Kontrollprozesses zur Zentralen Exekutive betrachtet werden (Klauer & Stegmaier, 1997;<br />

Logie, 1995; Salway & Logie, 1995).<br />

Quinn und McConnel (1996) gehen <strong>von</strong> einer funktionalen Trennung vom passiven visuellen<br />

Speicher und aktivem räumlichen Rehearsalprozess aus. In ihren Experimenten wurden<br />

Interferenzeffekte sowohl einer visuellen, als auch einer räumlichen Zweitaufgabe auf eine<br />

visuelle Hauptaufgabe, welche Rehearsal benötigt, festgestellt, während eine visuelle<br />

Hauptaufgabe ohne die Notwendigkeit eines Rehearsals lediglich durch die visuelle<br />

Zweitaufgabe gestört wurde. Neuropsychologische Daten sprechen ebenfalls für eine Unterscheidung<br />

der Verar<strong>bei</strong>tung visueller und räumlicher Informationen. Die <strong>Untersuchung</strong> einer<br />

hirngeschädigten Patientin ergab eine Verminderung der Bear<strong>bei</strong>tungsleistung <strong>bei</strong> Aufgaben,<br />

die eine visuelle Repräsentation erfordern, während die Leistung <strong>bei</strong> räumlichen Aufgaben im<br />

Normalbereich lag (Farah, Hammond, Levine & Calvano, 1988).<br />

3.2 Theoretische Konzeption der Zentralen Exekutive<br />

In Form <strong>von</strong> Metaphern wird die Zentrale Exekutive als Supervisor oder Manager eines<br />

Betriebes charakterisiert, der die Aufsicht über die Teilbereiche eines Betriebes ausübt und in<br />

kritischen Situationen selbst spezifische Probleme löst (Hitch, 1980).<br />

Die Konzeption der Zentralen Exekutive ist dem Modell <strong>von</strong> Norman und Shallice (1986)<br />

sehr verwandt, daher beruft sich Baddeley (1986) zur Beschreibung der Funktion der<br />

Zentralen Exekutive auf das <strong>von</strong> Norman und Shallice entwickelte SAS-Modell (Supervisory<br />

Attentional System) der automatischen und aufmerksamkeitsgesteuerten Handlungskontrolle.<br />

Dieses überwachende Aufmerksamkeitssystem (SAS) beschreibt, wie Handlungsprozesse<br />

ablaufen und wie sich <strong>bei</strong>m Ablauf ständig flexibel, effizient intuitiv und bewusst<br />

selbstgesteuerte Prozesse abwechseln.

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