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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

Nach dem SAS-Modell werden quasi-automatische, nicht bewusste Handlungen (Contention<br />

Scheduling) <strong>von</strong> bestimmten Umweltbedingungen und den bestehenden Aktivierungen der<br />

Schemata ausgelöst, wo<strong>bei</strong> für diese Handlungen keine zentralen Aufmerksamkeitsprozesse<br />

notwendig sind, z.B. wenn eigene Fehler bemerkt und korrigiert werden können oder wenn<br />

schon bestehende Schemata an ihrer Ausführung gehindert werden sollen.<br />

Wenn automatisierte Handlungen unzureichend sind, um mit den Anforderungen einer<br />

Situation fertig zu werden, moduliert das SAS die Verar<strong>bei</strong>tung der nicht bewussten<br />

Handlungen und realisiert so adaptive Verhaltensweisen, wie zum Beispiel in Situationen, in<br />

denen Gefahr droht oder wenn neue Handlungsschemata gelernt werden müssen. Dieses<br />

überwachende System (Supervisory Attentional), das mit Willenssteuerung in Verbindung<br />

gebracht wird, kann demnach ablaufende Tätigkeitsprogramme modifizieren, so dass<br />

bestimmte Handlungsabläufe wahrscheinlicher, andere weniger wahrscheinlich werden.<br />

Norman und Shallice erklären mit dem Modell der automatischen und<br />

aufmerksamkeitsgesteuerten Handlungskontrolle das Auftreten gewöhnlicher<br />

Handlungsfehler durch eine inadäquate Auslösung <strong>von</strong> Schemata. Dies bedeutet, dass es <strong>bei</strong><br />

solchen Fehlern zu einer automatischen Auslösung inadäquater Handlungsschemata kommt,<br />

die durch die aufmerksamkeitsgesteuerte Kontrolle nicht korrigiert und somit ausgeführt<br />

werden. Die fehlende Korrektur durch das zentrale Steuerungssystem kann durch seine<br />

Überlastung erklärt werden.<br />

Als Zugang zur empirischen <strong>Untersuchung</strong> des bewussten Erlebens werden <strong>Untersuchung</strong>en<br />

zum spontanen Auftreten <strong>von</strong> Gedanken herangezogen (Baddeley, 1993). Wenn<br />

Versuchspersonen mit hoher Geschwindigkeit Zahlen nachsprechen oder einer<br />

Gedächtnisbelastung durch Ziffern ausgesetzt sind, berichten sie im Vergleich zu einer<br />

Ruhebedingung seltener Spontangedanken (Teasdale, Proctor, Lloyd & Baddeley, 1993).<br />

Darüber hinaus berichten Teasdale und Kollegen, dass das Auftreten spontaner Gedanken<br />

durch einfache Bewegungsaufgaben reduziert wird und das die Effekte räumlicher und<br />

verbaler Aufgaben auf das Auftreten spontaner Gedanken durch intensive Übung und der<br />

damit einhergehenden Automatisierung verringert werden. Diese Ergebnisse sowie die Rolle<br />

der Übung führen zu der Annahme, dass die beobachtete Reduzierung spontan auftretender<br />

Gedanken auf eine gemeinsame Beanspruchung zentral exekutiver<br />

Aufmerksamkeitsressourcen durch die Aufgaben sowie die spontane Bildung <strong>von</strong> Gedanken<br />

zurückgeht.<br />

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