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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

räumliche Notizblock bietet die Grundlage für Behaltensleistungen für visuelle Inhalte und für<br />

räumliche Informationen.<br />

3.1.1 Die phonologische Schleife<br />

Die phonologische Schleife könnte auf der Basis <strong>von</strong> Prozessen entwickelt sein, die zur<br />

Ausbildung der Sprachwahrnehmung (phonologischer Speicher) und der Sprachproduktion<br />

(artikulatorische Rehearsal-Komponente) <strong>bei</strong>trugen. Laut Baddeley, Gathercole & Papagno<br />

(1998) könnte die evolutionäre Funktion des phonologischen Speichers darin liegen, dass sie<br />

den Spracherwerb erleichtert, indem sie die Repräsentation eines neuen Wortes erhält und so<br />

das Lernen optimiert. Dieses Subsystem des Ar<strong>bei</strong>tsgedächtnisses ist zur Zeit die am stärksten<br />

erforschte Komponente innerhalb Baddeleys (1997, 2000) Konzeption. Es enthält zwei<br />

Komponenten: einen passiven phonologischen Speicher und einen aktiven artikulatorischen<br />

Kontrollprozess (Baddeley, 1990), der auf innerem Sprechen basiert (Rehearsalprozess). Der<br />

passive Kurzzeitspeicher nimmt Items mit einer phonologischen Kodierung auf. Im<br />

phonologischen Speicher unterliegen die gespeicherten Items einem Zerfallprozess. Die<br />

Zerfallshypothese drückt die Annahme aus, dass Gedächtnisspuren aufgrund der Zeitspanne<br />

zwischen Präsentation und Wiedergabe zerfallen (in etwa zwei Sekunden) und<br />

Gedächtnisinhalte aus diesem Grund nicht mehr abrufbar sind. Die Auffrischung der Items<br />

durch den Rehearsal-Mechanismus hält den Zerfall auf. Auditiv dargebotene Stimuli gelangen<br />

automatisch in den phonologischen Speicher. Visuell präsentierte Stimuli hingegen müssen<br />

durch den Rehearsal-Prozess in eine phonologische Kodierung übertragen werden, um<br />

Zugang zum phonologischen Speicher zu erhalten.<br />

In diesem Modell der phonologischen Schleife können Interferenzeffekte sowohl im<br />

phonologischen Speicher als auch im subvokalen Rehearsal-System lokalisiert sein.<br />

Im folgenden werden die mit am häufigsten replizierten Interferenzphänomene kurz<br />

beschrieben. Von diesen werden die Effekte der artikulatorischen Suppression und der<br />

Wortlänge dem Rehearsal-Mechanismus zugerechnet, während die Effekte der<br />

phonologischen Ähnlichkeit und der irrelevanten Sprache im phonologischen Speicher<br />

angesiedelt werden.<br />

Der Wortlängeneffekt dient zur Quantifizierung der Speicherleistung mit Hilfe des subvokalen<br />

artikulatorischen Kontrollprozesses. Die Gedächtnisspanne für Wörter verhält sich umgekehrt<br />

proportional zur Wortlänge. Je länger die Wörter sind, bzw. je größer die Anzahl der<br />

wortbildenden Silben, desto geringer ist die Gedächtnisspanne für diese Worte (z.B.

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