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Experimentelle Untersuchung von Versprechern bei Zwangspatienten ...

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<strong>Experimentelle</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> <strong>Versprechern</strong> <strong>bei</strong> <strong>Zwangspatienten</strong><br />

einerseits und Phasen des strengen Diäthaltens andererseits, ist den Patienten im Umgang mit<br />

sich selbst bekannt (vgl. Ufer, 2001).<br />

In Anlehnung an Freud kann da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass im Fall der Zwangskranken<br />

(siehe 2.5.4.2) unbewusste störende Intentionen zum Versprechen führten, während im Fall<br />

der Bulimiepatienten die störenden Intentionen vorbewusst bzw. bewusst waren (vgl. auch<br />

Junglas, 2002).<br />

2.5.4.4 <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> Ufer<br />

Ufer (2001) untersuchte zusätzlich zu den Bulimiepatienten zwei weitere Patientengruppen<br />

mit dem Krankheitsbild der Anorexia nervosa und der Adipositas und verglich sie mit<br />

gesunden Probanden. Versuchsaufbau und Auswertung entsprach der <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong><br />

Schüttauf, Bredenkamp & Specht (1997; siehe 2.5.4.2). Ufer (1998) berichtete, dass in den<br />

Voruntersuchungen zu ihrer Diplomar<strong>bei</strong>t einige Versuchspersonen angaben, nicht alle<br />

Wörter gelesen zu haben, sie konzentrierten sich hauptsächlich auf den Signalton, der das laut<br />

zu lesende Zielwort ankündigte. Deshalb fand innerhalb ihrer Darbietung ein Gedächtnistest<br />

statt, der über das gesamte Reizmaterial verteilt wurde.<br />

Um der Kritik entgegenzuwirken, dass die festgestellten Unterschiede in den <strong>Untersuchung</strong>en<br />

<strong>von</strong> Schüttauf et al. (1997) und Ufer et al. (2000) <strong>bei</strong> jeglichem emotional getönten<br />

Sprechmaterial auftreten, also nicht nur <strong>bei</strong> den verwendeten spezifischen Zielwörtern, wurde<br />

für die <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> Ufer (2001) zusätzlich zu den essstörungsthematischen<br />

Doppelwörtern auch Wortmaterial aus der Ar<strong>bei</strong>t <strong>von</strong> Schüttauf et al. eingesetzt. Dieses<br />

Wortmaterial, dass einen Bezug auf den zugrundeliegenden Konflikt der Zwangsneurose<br />

herstellt, <strong>bei</strong>nhaltete zwar eine emotionale Tönung, sollte aber für die essgestörten wie auch<br />

für die gesunden Probanden bezüglich der Versprecherhäufigkeiten <strong>von</strong> unerheblicher<br />

Bedeutung sein.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass über alle vier Versuchspersonengruppen (anorektische,<br />

bulimische, adipöse und gesunde Probanden) hinweg keine signifikanten Unterschiede in den<br />

Versprecherhäufigkeiten wie auch in den Latenzzeiten für korrekt ausgesprochene<br />

zwangsthematische Wörter bestehen.<br />

Die Sprechfehler der anorektischen Patienten sind mit den Fehlern der <strong>Zwangspatienten</strong> zu<br />

vergleichen (siehe 2.5.4.3). Anorektische Patienten begehen mehr kontrollierte Sprechfehler<br />

(Kompromissfehler) <strong>bei</strong> konfliktträchtigem Wortmaterial als gesunde Personen. Nach Freud<br />

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