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Bevor aber der Güstrower Besuch eintrifft, bekommt der Bäcker den seinigen, Onkelns,<br />
Nichtens, Neffens und so und alles. „Wollt ihr mal sehen, da hinten sind drei Affen eingesperrt“<br />
schwärmt er den Kindern vor? Die wollen natürlich!<br />
Die Verlegung in das finstere Kabuff unter Deck hat die drei dort Einsitzenden arg vergnatzt.<br />
Der Bäcker ist nicht gerade ein Packer, nur etwas größer als der große Pavian und eher noch<br />
schmalschultriger als dieser. Als diesem King-Kong nun in dem Eisenschott ein kleiner geöffneter<br />
Spalt geboten wird, drückt er mit seiner kräftigen Schulter die Tür ganz auf. Was soll<br />
der Geiz! Nun zeigt er sich dem Besucher auch erkenntlich und führt bereitwillig vor, was er<br />
so auf der Pfanne hat.<br />
Als erstes springt er am Achterschiff auf den Schiffszaun. Auf dem oberen Handläufer balanciert<br />
er bis ganz nach achtern und schwingt sich in einem kühnen Satz auf die dicke Achterleine<br />
und ....geht von Bord. Einfach so.<br />
Im großen Verwaltungsgebäude des Hafens ist ein Postamt untergebracht. Ich versende<br />
über dieses zehn Kilo Bananen. Nun bin ich auf dem Rückweg zum Schiff, da entwickelt sich<br />
unter dem vielen Volk im Hafen Betriebsamkeit. 100 Leute bilden auf einer Freifläche bereits<br />
einen großen Batzen. Immer mehr gesellen sich noch dazu. Ziemlich außer Atem kreuzt auch<br />
unser Bäcker meinen Heimweg.<br />
Als ihm auf dem Schiff der Affe entfloh, hat dieser vor ihm einen Vorsprung von mehreren<br />
hundert Metern. Der Bäcker konnte ihm ja auf der Achterleine nicht an Land folgen, sondern<br />
mußte umständlich mittschiffs zur Gangway hasten und dann ab Achterschiff dem Pavian<br />
hinterher hirschen. Schließlich hat den Ausbrecher die Menschentraube, die sich mittlerweile<br />
dieser Hubertusjagd angeschlossen hat, auf einem freien Containerstellplatz eingekesselt.<br />
Jeder der Großwildjäger hält zu dem wilden King-Kong aber respektablen Abstand.<br />
Der hockt im Zentrum des Kessels und fletscht bedrohlich die Zähne. Besonders seine<br />
<strong>bei</strong>den imposanten Reißzähne halten jeden seiner Verfolger auf gebührlichen Abstand. Der<br />
Bäcker schiebt die Umstehenden auseinander und betritt wie ein Torero die Arena. Ich folge<br />
ihm. Wir versuchen unseren Bekanntheitsgrad <strong>bei</strong> unserem Schoßäffchen auszunutzen. Aber<br />
sein Erinnerungsvermögen hatte <strong>bei</strong> der Hetze durch den Hafen wohl gelitten. Er faucht und<br />
kreischt und geht auf uns los.<br />
Ein LKW hält <strong>bei</strong> der Menschentraube.<br />
Der Fahrer will sich dieses Gladiatorenschauspiel auch nicht entgehen lassen. Er schaut zu,<br />
wie wir <strong>bei</strong>de mit dem Affenmann unsere Scheingefechte abwickeln. Dann geht er zu seinem<br />
LKW und bringt uns eine Decke. „Versucht’s doch mal damit“, sagt er und reicht uns die<br />
Decke in die Arena. Der Bäcker, von seinem Schuldbewußtsein getrieben, stürzt sich mit der<br />
ausgebreiteten Decke auf den Wildfang. Ich hechte hinterher. Der Affe kreischt und strampelt,<br />
verfitzt sich da<strong>bei</strong> aber ganz praktisch in der Decke. Der Bäcker hat ihn im Schwitzkasten.<br />
Ich greife mir seinen fetten Schwanz. Den des Affen natürlich! So ziehen wir mit<br />
unserer Beute los.<br />
Immer, wenn uns die Aktivitäten des Affenmannes zu bedrohlich werden, kneift ihm der<br />
Bäcker vorn die Luft etwas ab. Das beruhigt den Randalierer dann immer.<br />
Die Decke ist zusätzlich um seinen Leib geschlungen, ein paar Beine schauen zwar als zusätzliche<br />
Bedrohung aus dem Bündel hervor. Aber die brauchen auch Luft zum Strampeln und die<br />
wird ja vorne, nur <strong>bei</strong> gutem Benehmen zugeteilt.<br />
So schleppen wir ihn zurück zum Schiff.<br />
Der Weg ist weit, der Bursche wird ganz schön schwer. Der LKW-Fahrer folgt uns, er braucht<br />
ja seine Decke wieder.<br />
Die Rückführung in die Zelle ist das nächste Problem, denn die <strong>bei</strong>den Kollegen des Aus-<br />
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