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Nach dieser Damenwahl<br />
schenkt mir Acjeta ihr Tuch,<br />
das sie um den Hals trug.<br />
Das will in Afrika schon etwas<br />
heißen. Sie begleitet<br />
mich auch durch den finsteren<br />
Busch zum Schiff. Barfuß<br />
und fast nackt. Angst vor<br />
Schlangen und Brennesseln<br />
hat sie nicht.<br />
Die Leute sind Moslems.<br />
Dennoch gehen die Frauen<br />
oben ohne und schauen<br />
sogar einen Ungläubigen<br />
freundlich an.<br />
Die Gegend hier ist Allah anscheinend<br />
aus dem Ruder<br />
gelaufen.<br />
Am nächsten Abend macht<br />
der E-Mix für die Dorfbewohner Kino. Die FRITZ REUTER hat bereits nach ihrem ersten<br />
Anlaufen auf Benti mit weißer Kalkfarbe eine „Leinwand“ an den Bananenschuppen an der<br />
Pier gepinselt. In Benti gibt es keinen Strom, kein Telefon, keine Wasser- oder Abwasserleitung.<br />
Aber auch keinen herumliegenden Unrat oder Abfälle.<br />
Der E-Mix stellt seine Kinomaschine an die Pier und holt Strom von Bord. Das Nachrichtensystem<br />
funktioniert besser als die Telecom. Nur wie, da bin ich nie dahinter gestiegen. Wenn<br />
der Film losgeht, sind jedenfalls alle da.<br />
Heute werden „Die Hosen des Herrn Bredow“ in deutsch und in Farbe vorgeführt und alle<br />
freuen sich ganz bärisch.<br />
Beim nächsten Mal gibt es die „Petroleum-Miezen“, da ist erst was los im afrikanischen<br />
Busch.<br />
Ich suche in der großen schwarzen Einheitsmenge meine ‘dancing-queen’ vom gestrigen<br />
Ball. Als ich glaube, sie aufgespürt zu haben, schenke ich ihr einen großen Spiegel und<br />
Toilettenartikel. Sie nimmt das Zeug zwar, guckt mich aber ganz verdattert an. Da habe ich<br />
wohl die Falsche erwischt. Gleichmäßig braun gebrannt sind sie ja alle und in der Tropennacht<br />
erst recht.<br />
Matrose Matz ‘knaupelt’ sich durch<br />
Die Ladung wird in Rostock gelöscht. Das sollte zu Beginn der noch jungfräulichen Bananenfahrt<br />
in Hamburg passieren, da in DDR-Häfen keine Elevatoren zur Entladung verfügbar<br />
sind. Es wurde das Löschen mit Kränen probiert und da das leidlich funktionierte, bleibt es<br />
da<strong>bei</strong>. Auch im strengen Winter. Bananen sind die Frostekatzen unter den Früchten.<br />
Das Schiff ist gelöscht und klar zum Auslaufen.<br />
Allerdings die Mannschaft ist nicht komplett. Matrose Matz fehlt. Der wohnt tief im Süden.<br />
Er ist Angehöriger eines kleinen sächsischen Bergvolkes und wohnt in den bergigen Gegenden,<br />
die für Kartoffelanbau zu hoch, aber für Edelweiße zu niedrig sind.<br />
Nach Stunden trudelt er ein.<br />
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