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kleinere Pflanzung und schildert uns die Härte seines Überlebenskampfes gegen die Multis<br />
von Chiquita und Dole, von denen er sich nicht fressen lassen will.<br />
Hans-Peter Grosse ist der Leitende Ingenieur der THEODOR KÖRNER. Er ist ganz scharf auf<br />
eine handliche Palme. Alle ausgegrabenen Versuche und auch das in einer Gärtnerei in<br />
Panama erworbenen Exemplar sind zu Hause, im trüben lichtarmen Germany vermickert.<br />
Der Pflanzer läßt ein ca. 1,20 Meter hohes Exemplar, samt der riesigen Pfahlwurzel sorgfältig<br />
ausgraben. Die gewaltige Wurzel umgibt ein daran belassener Erdballen, der in ein Tuch<br />
eingeschlagen wird. „Na jetzt muß das doch zu Hause was werden, mit der riesigen Wurzel an<br />
dem Gewächs“, bestärken wir den Chief in seinen Einbürgerungsbemühungen der<br />
exotischen Botanik.<br />
Wir treten mit dem schlanken schnellen Gefährt die Rückreise an. Der Indio-Bauer hat am<br />
Flußufer wieder seine Truppenteile antreten lassen aber nun, zu unserem Erstaunen, alle<br />
gewaschen, gekämmt und umgezogen. Auch das Kleinste hat jetzt die vorherige Rotznase<br />
geputzt. Alle Kinder und auch die stolzen Eltern sind nun sehr ordentlich gekleidet. Damit<br />
hatte Mammi während unseres Aufenthaltes <strong>bei</strong>m Pflanzer aber gewißlich ihr Tun, um die<br />
ganze Truppe so aufzumotzen. Und das nur, um den vor<strong>bei</strong>fahrenden Ausländern voller<br />
Stolz vorzuführen, was man aufzuweisen hat. Andere Länder, andere Sitten. Von denen gibt<br />
es aber auch <strong>bei</strong> uns viel schlechtere, als die des armen Bauern am Ufer dieses Urwaldflusses.<br />
Als wir in die offene See hinausfahren, hat es aufgebrist. Wir werden im Boot klitschnaß und<br />
müssen ausösen (schöpfen). Der Chief umsorgt sein Gewächs. Das überkommende<br />
Spritzwasser nagt an dem Erdreich des Wurzelballen. Der sorgende Besitzer schützt seine<br />
Errungenschaft mit seinem Körper gegen die zersetzenden Seewassergüsse. Das im Boot um<br />
unsere Füße schwabbelnde, übernommene Wasser ist schon ganz erdig. Das Anlegen am<br />
unteren Gangway-Podest gestaltet sich schwierig. Das leichte Boot jumpt beängstigend auf<br />
und ab. Wir springen, den richtigen Moment abpassend, alle recht behende auf das Podest.<br />
Der Chief hat es da schwerer. Er umklammert seine Palme mit dem vollgesoffenen verpackten<br />
Wurzelballen, paßt den richtigen Moment ab und.... springt mit seinem botanischen Schatz<br />
volle Kanne in den Bach. Von den <strong>bei</strong>den ragen kurzzeitig nur die oberen Palmwedel aus dem<br />
auf- und abschwellenden Wasser. Die Palme und der sie umklammernde Besitzer werden<br />
nach ihrem Wiedererscheinen ins Boot gezogen.<br />
Das Tuch und der Wurzelballen sind verlustig gegangen. Das untere Ende des Bäumchens<br />
ziert nun eine lange, schneeweiße Pfahlwurzel nach Art eines langen bayrischen Radies.<br />
Mit einem kühnen Speerwurf schleudert Chief Grosse das hübsche Gewächs nun erbost<br />
außenbords und gibt diesem so die Chance, evt. am heimatlichen Ufer wieder neu Fuß zu<br />
fassen. Im tristen europäischen Norden bliebe ihm das erfahrungsgemäß mit der blanken<br />
Rübe unten dran ohnehin verwehrt.<br />
Puerto Bolivar<br />
Nahezu zum zweiten Heimathafen für MS THEODOR KÖRNER avanciert am südlichsten<br />
Ende Ecuadors im Golfo de Guayaquil der Bananenumschlagplatz Puerto Bolivar. Der kleine<br />
Hafen ist über das trübe Wasser des Rio Jambeli zu erreichen.<br />
Wer in Bolivar glimpflich behandelt werden möchte, zahlt am besten Eintritt. Bei seiner ersten<br />
Reise dort hin, hatte Kapitän Laasch die Geschenke vergessen. Als erster erinnerte bereits<br />
der Lotse den Kapitän daran, daß das eine Ausnahme bleiben muß. Er kratzte mit dem<br />
Dampfer so hart an der gebaggerten Unterwasserböschung der Fahrrinne, daß die aufgewühlte<br />
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