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Stewardessen. Früh morgens sehen die Mädels ziemlich zerknittert aus.<br />

Ich kann in Transportmitteln, wenn ich nicht liegen kann, nicht schlafen.<br />

Ich schlafe im Sessel noch nicht einmal <strong>bei</strong> Feldmanns „Aktueller Kamera“ ein.<br />

Die dicke DC-10 setzt auf. Es staubt gewaltig auf dem merkwürdigen Feldflughafen von<br />

Panamas Hauptstadt. Die auf dem Flugfeld aufgestellten roten Blechfässer zeigen den Flugzeugführern<br />

wo sie hin müssen.<br />

Bei der Paßkontrolle zücke ich kühn mein Seefahrtsbuch und werde durchgewunken, wie<br />

heute z.B. von Lindau nach Bregenz am Bodensee.<br />

Der Makler holt mich ab. MS THEODOR KÖRNER hat den Kanal schon passiert und liegt<br />

vor Christobal auf Reede und wartet schon sehnsüchtig auf mich. Ich durchquere Panama<br />

auf dem Landweg. Ein Boot bringt mich zu meinem neuen Schiff.<br />

Kapitän Schlegel drückt mir zur Begrüßung mit rechts die Hand und mit links einen Stapel<br />

Telegramme in die Hand. Ich bitte mir vier Stunden Verschnaufzeit aus, ich war 36 Stunden<br />

unterwegs.<br />

Mein Berufskollege Jonny Miller hat es auf der Lunge. Der arme Kerl ist in dem Zustand,<br />

in dem ihn sein Schiff in Panama zurück läßt, nicht zu beneiden.<br />

Die amerikanischen Mediziner der Panama-Kanalzone stellen seine Transportfähigkeit her.<br />

Er kehrt auf dem selben Weg, auf dem ich zu seinem Ersatz her<strong>bei</strong>eilte, nach Bad Kleinen zu<br />

Frau und zwei Kindern heim.<br />

Nach einem Jahr, auf den Tag genau, als ich in Panama Jonny ersetzen mußte und in Holland<br />

die Tulpen blühten, nehme ich auf See ein Telegramm der Reederei auf:<br />

Funkoffizier Miller in der Rostocker Universitaets-Klinik<br />

verstorben<br />

Wir flaggen halbmast und schicken per Fleurop nach Bad Kleinen einen letzten Gruß<br />

von See. Mir wäre ein anderer Grund für die Anmusterung auf diesem Schiff angenehmer<br />

gewesen.<br />

188<br />

Jetzt wieder Bananen<br />

Das Schiff hat 3200 Tonnen Bananen aus Ecuador an Bord, die müssen schleunigst nach<br />

Hause.<br />

Ich habe mein eingezogenes Seefahrtsbuch wieder. Als ich aus dem Funkraumfenster<br />

achteraus ins Kielwasser meines neuen Schiffes sehen kann, überkommt mich ein wahres<br />

Glücksgefühl.

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