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pforten, das sind dicke, ebenfalls isolierte Kühlschranktüren. Durch diese kurz über der Pier<br />

liegenden Lukenzutritte kann über Rollenbänder oder auf den Schultern der Hafenar<strong>bei</strong>ter<br />

gleichfalls das Schiff beladen werden. Wenn gelegentlich in allen Laderäumen Betriebsamkeit<br />

aufkommt, werde ich auch zur Lukenwache eingeteilt. Ansonsten erledigen den Job die<br />

nautischen Offiziere.<br />

Lukenwache ist wichtig.<br />

Wir holen hier Bananen nicht in Kisten, sondern als im ganzen belassene Stauden. Diese<br />

sind in Packpapier und Reisstroh eingeschlagen.<br />

Wenn einem unbeaufsichtigten Kollegen Neger in der Luke <strong>bei</strong>m Stauen der Bananen die<br />

Notdurft befällt, dann muß der lukenaufsehende Offizier schon einen ganz strengen Blick<br />

aufziehen, damit der Bedrängte die hohen Eisenleitern bis an Deck hinaufsteigt. Aber zur<br />

Entdiskriminierung dieser Männer füge ich gleich dazu, Rostocker Hafenar<strong>bei</strong>ter haben auch<br />

gelegentlich den Drang, ihr Bier wieder abzulassen, ohne die immer noch so hohen Leitern<br />

überwinden zu müssen. Auch kann dort nicht jeder Raucher seinen Jieper zügeln.<br />

Benti, die Perle Westafrikas<br />

Wir laden in Conakry ein paar hundert Tonnen, seltener auch einmal über tausend. Mit etwas<br />

Glück hat aber unser Ablader noch ein paar Tönnchen in Hinterhand liegen, nämlich in dem<br />

landschaftlich sehr schön gelegenen Benti.<br />

Der Lotse für Benti ist Monsieur Camara. Er ist kein Lotse mit Kapitänspatent und 25 jähriger<br />

Großschifferfahrung. Er sammelte seine seemännischen Erfahrungen auf flachgehenden<br />

Booten auf dem Fluß, wo er die Bananen von den ehemaligen französischen Pflanzungen<br />

zum „Hafen“ von Benti karrte.<br />

Irgendeine Ausbildung hat er nicht, aber eine Frau mit Kindern in Conakry und eine Frau mit<br />

Kindern in Benti postiert.<br />

Vorerst besteigt er aber<br />

unser Schiff.<br />

Der seltene Besucher,<br />

der nach Benti möchte,<br />

muß das ausschließlich<br />

mit dem Schiff vornehmen.<br />

Dort hin führt keine<br />

Straße.<br />

Von Conakry aus fährt<br />

das Schiff etwa 50 Seemeilen<br />

nach Süden. Vor<br />

der Grenze zu Sierra<br />

Leone und der Mangroven-Küste<br />

dümpelt<br />

eine schwarze Ansteuerungstonne<br />

in<br />

ziemlich flachem Wasser. Man benötigt ein gutes Fernglas. Auf zweihundert Meter Breite<br />

wachsen dort keine Mangroven am Ufer. Dort mündet der Melacoré, einer der riesigen afrikanischen<br />

Flüsse, die dennoch keiner kennt. Monsieur Camara kennt den Fluß.<br />

Er kurvt mit unseren 4 800 BRT recht selbstbewußt und souverän den gewundenen Melacoré<br />

zu Berg nach Benti.<br />

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