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Von Ziegen, Geiern und Kaimanen<br />
Heute herrschen besondere Bedingungen auf unserem Bootsausflug. Der Kapitän persönlich<br />
ist Expeditionsleiter. Es geht in einen Flußarm, wo wir noch nie waren. Raimonde hat uns<br />
schon 4 Jahre lang, Reise für Reise eingeladen, ihn auch einmal auf seiner abgelegenen<br />
Plantage zu besuchen. Raimonde ist der jüngste der drei französischen Pflanzer und ein<br />
dufter Kumpel.<br />
Wir nehmen Salami und ein paar Schachteln „Radeberger Bier“ mit. Den Weg zu Raimondes<br />
Wohnsitz haben wir in die Revierkarte eingemalt, um uns nicht zu verfransen. Wir finden uns.<br />
Raimonde haust idyllisch in einem Steinhaus zwischen blühenden Bouganville und Gummibäumen.<br />
Sein Herrenhaus steht auf einem Hügel. Daneben ragt ein hoher, verrosteter Mast<br />
mit einem Windrad in die Höhe. Mittels dieser Windkraftanlage wurde vor geraumer Zeit zum<br />
letzten Mal die Batterie des betagten Dienst-Jeeps geladen, dann gab die Windmühle, wie so<br />
vieles im Land, den Geist auf.<br />
Die Autobatterie auch.<br />
Nach dem Begrüßungszeremoniell sticht uns der Jeep ins Auge. Wir bitten um eine Probefahrt.<br />
„Na klar“ meint Raimonde „pas de problem“, d.h. zwei kleine Feinheiten sind schon zu berücksichtigen.<br />
Der Jeep hat keine Bremswirkung mehr und keine gebrauchsfähige Batterie.<br />
Daher darf er nur auf dem Hügel geparkt werden, um ihn während des Herunterrollens anzulassen.<br />
Das klappt. Wir hocken mit ca.10 Mann auf dem Geschoß und pirschen los. Der<br />
Feldweg hat zwei bauxitrote Fahrspuren. Dazwischen wächst hohes Elefantengras, die Stoßstange<br />
drückt es vor uns hinunter. Hinter unserer Fuhre richtet es sich wieder auf.<br />
Wir hirschen mit viel Hallo durch das buschige Gelände, in dem Raimonde seine Bananen<br />
anbaut. Peter Hallier, der I.Ing. sitzt am Ruder.<br />
Die Aufgabenbereiche der vielköpfigen Jeep-Besatzung sind nicht klar umrissen.<br />
Der Ausguck wird vernachlässigt. Daher werden die Umrisse einer Ziege vor uns auf dem<br />
Weg auch viel zu spät ausgemacht. Diese hat mit so einer Verkehrsdichte auch nicht<br />
gerechnet und zeigt sich überrascht.<br />
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