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gewesen wäre, den Notruf mit Alarmzeichen mit mehreren Wiederholungen auszustrahlen,<br />

unterläßt das.<br />

So passiert bis zum nächsten Morgen gegen 08.00 Uhr so gut wie nichts.<br />

Auch mein Kapitän erhält erst vormittags, nach meinem Wachbeginn, von der Tragödie<br />

Kenntnis. Unser Schiff hätte auch schon acht Stunden lang am Unglücksort vor<strong>bei</strong> dampfen<br />

können.<br />

Wir sind von dem Seenotgebiet noch sehr weit entfernt, um entscheidend eingreifen zu<br />

können. Dennoch hält Kapitän Düerkop mit vollster Maschinenleistung auf die Notposition<br />

zu.<br />

Endlich um 11.30 Uhr erfahren alle an der Suche beteiligten und noch hinzueilenden Schiffe<br />

den vermeintlich genauen Ort des Unglücks. Der amerikanische Tanker JASMINA meldet die<br />

Bergung von sechs Leuten aus einem Rettungsboot.<br />

Alles hält nun auf den von der JASMINA angegebenen Ort zu. Eine halbe Stunde, nach der<br />

ersten Meldung, teilt der Tanker uns allen die Übernahme von 12 Personen aus einer Rettungsinsel<br />

mit. Auch die geringfügige Korrektur dieser Position zu der ersten Positionsmeldung ist<br />

berücksichtigt.<br />

Wir erreichen die von der JASMINA angegebene Position erst <strong>bei</strong> fortgeschrittener Dämmerung<br />

und drehen bis zur völligen Dunkelheit nur noch wenige Suchrunden.<br />

Nahezu 20 Schiffe durchpflügten bis jetzt das Seegebiet, gemäß der von der JASMINA<br />

herausgehauenen Positionsangabe. Zeitgleich mit unserer Ankunft gesellen sich noch zwei<br />

spanische Kriegsschiffe und ein französisches Flugzeug hinzu. Schließlich sind erst 18<br />

Besatzungsmitglieder von 42 gerettet worden und das Schiff ist schon vor 19 Stunden<br />

gesunken.<br />

Keines der ca. 20 Schiffe und das Flugzeug der französischen Streitkräfte haben während des<br />

ganzen Tages weder Treibgut, noch den amerikanischen Tanker JASMINA gesichtet.<br />

In der Nacht werden alle Suchaktivitäten unterbrochen.<br />

Einige Schiffe verlassen jetzt das Seegebiet.<br />

Am Morgen des nächsten Tages sind aber sieben DDR-Schiffe auf Position sowie die BRD-<br />

Schiffe STRASSBURG, CEUTA, BORUSSIA und ST. PETRI.<br />

Bei Sonnenaufgang kommt wieder Leben auf die Seenotfrequenz.<br />

Die JASMINA allerdings meldet die Bergung von drei toten Besatzungsmitgliedern.<br />

Sofort wird das Schiff wieder hochnotpeinlich nach seiner Position befragt. Dieses Schiff<br />

treibt ja als einziges zwischen Öllachen und Treibgut. Der Tanker übermittelt uns allen seinen<br />

Schiffsort.<br />

Kapitän Pfafferott des MS RHÖN koordiniert alle Aktivitäten der Suchschiffe. Die RHÖN war<br />

das erste Reederei-Schiff, das die vermeintliche Unglücksposition tags zuvor erreicht hatte.<br />

Die Küstenfunkstelle „La Coruna“ hält sich diskret zurück. Wir können den Notverkehr, bis<br />

auf wenige Ausnahmen, in deutsch führen.<br />

Der Funkoffizier der CEUTA reagiert auf die Positionsangabe der JASMINA nun in der einzig<br />

richtigen Form. Er teilt uns in deutscher Sprache mit: „Der spinnt, wir sind genau hier auf<br />

dieser Position. Der Tanker ist weit und breit nicht zu sehen. Der soll mal Peilzeichen geben!“<br />

Er haut die JASMINA an und bittet um Peilzeichen.<br />

Jetzt geht es los.<br />

Die JASMINA sendet Peilzeichen. Auf den Schiffsbrücken wird der Tanker eingepeilt und<br />

die Koordinaten ausgewertet und ausgetauscht.<br />

Jetzt keult alles mit Brassfahrt auf die JASMINA zu.<br />

Die CEUTA ist als erster <strong>bei</strong> ihr. Von ihr kommt nun die alles entscheidende Meldung:<br />

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