28.10.2013 Aufrufe

Download - bei Funker Felix

Download - bei Funker Felix

Download - bei Funker Felix

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Allerorts in Südamerika steht man in heißen Stiefeln!<br />

Von einem Landgang in Panama kommt unser Kapitän mit abgefetzten Hosentaschen zurück.<br />

Am hellen Tag auf offener Straße wollten zwei Ganoven auf die Schnelle nachschauen,<br />

ob ihnen auf diese Weise nicht ein paar Dollars entgegenfielen.<br />

Außer vielfältigen Genovenaktivitäten ist in Bolivar nichts los.<br />

Am schlammigen Ufer des Jambeli stehen ärmliche Hütten auf Stelzen. Das macht sich<br />

hygienisch äußerst günstig. Wer dort gleich durch den Fußboden ans Ufer kackt, hat die<br />

Gewißheit, daß die Flut alles bestens und kostengünstig entsorgt.<br />

Der zweistöckige einzige Amüsierschuppen am Ort steht gleichfalls auf Stelzen. Er ist über<br />

einen sehr schmalen Brettersteg mit wackeliger Reling zu erreichen.<br />

Wem abends dort nach Entspannung gelüstet, der muß an Bord einen Konvoi zusammenstellen.<br />

Unter zehn Mann Truppenstärke ist die sichere Rückkehr in Frage gestellt.<br />

E.-Ing. Mutschmann schneidet zur besseren Absicherung des Unternehmens handliche<br />

Kabelenden von der Trommel.<br />

Die Stewardessen Annelie und Sandra führen wir im Troß mit.<br />

In dem Schuppen kommt Freude auf. Gelegentlich ist die life-music südamerikanisch schrill,<br />

aber sonst törnt das Ambiente an. Das Bier und erst recht der Rum munden, el mundo.<br />

Toiletten sollen auch gerüchtemäßig vorhanden sein. Wir Männer pinkeln im kühnen Strahl<br />

vom Brettersteg, die Mädels kriegen da<strong>bei</strong> auf Grund ihrer diesbezüglichen anatomischen<br />

Fehlkonstruktion Probleme. Sandra wendet sich vertrauensvoll an die Chefnutte des<br />

Etablissements. Sie ist mit ihrem deutschen Zuhälter liiert und kann mit der Sprache ganz gut<br />

üm. Ihre Verschnaufpausen verbringt sie vorzugsweise inmitten unserer Sitzgruppe.<br />

Sie ist der Meinung, daß die öffentliche Toilette leichte hygienische Mängel aufweist und<br />

lädt Annelie und Sandra zum komfortableren Pipimachen in ihr Ar<strong>bei</strong>tszimmer im ersten Stock<br />

ein. Die Mädels pischern dort in eine Schüssel und die hilfsbereite Gastgeberin schüttet<br />

dann das Ergebnis in einen Trichter, der auf einem Gummischlauch steckt. Der Abwasserzweckverband<br />

Jambeli-Pacifik erledigt die weitere gebührenfreie Abwasserentsorgung.<br />

Bevor die Blasen sich erneut melden, blasen wir zum geordneten Rückzug. Die Mädels in<br />

dem Schuppen haben mit uns kaum Geschäfte gemacht, dennoch sind sie uns gewogen.<br />

Sie hauen plötzlich Flaschen kaputt und drücken jedem von uns einen splitterstrotzenden<br />

abgeschlagenen Flaschenhals zum Abschied in die Hand.<br />

Draußen auf und zwischen den Bretterstegen murmeln in dunkler Nacht dunkle Gestalten.<br />

Im geschlossenen Konvoi, mit Kabelenden und splitterstrotzendem Flaschenhals wehrhaft<br />

gerüstet, erreichen wir im Hafen sicher unser Schiff.<br />

Moskitos und Holzkohle‚ light’<br />

K.-H. Pöschmann, der II. Ing. hat den Bootsmotor der Barkasse gründlich überholt und<br />

durchgesehen. Zu der ausgedehnten Probefahrt komme ich mit. Außerdem Matrose Kaiser<br />

und der Kochsmaat.<br />

In Sichtweite des Hafens breitet sich eine flache Insel aus. Neben den meist mit Mangroven<br />

bewachsenen Ufern bietet sie auch einen schönen Sandstrand. Die Insel bewohnt nur ein<br />

Köhler mit seiner unübersichtlichen Kinderschar.<br />

Die kleine Bretterhütte der Großfamilie steht gleichfalls auf Stelzen. Es pfeifen kreuz und quer<br />

der Wind und die Moskitos durch das luftige Bauwerk.<br />

Im Laufe der Reisen nach Bolivar hat es sich auf THEODOR KÖRNER eingebürgert, <strong>bei</strong>m<br />

Öffnen eines der gewaltigen Putzlappenballen im Maschinenraum, ein Auge auf verwertbare<br />

193

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!