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Die drei Ärzte konstatieren: Appendicitis.<br />

Eine Operation überstehen Patienten, die mit dem Krankenhaus keine Erfahrung haben, darin<br />

nicht. Chief Günter Böttcher bekommt eine Einweisung für MS H O P E und wird augenblicklich<br />

auf dem Schiff operiert.<br />

Ich besuche ihn im riesigen Krankensaal und bringe ihm ein paar persönliche Dinge. Der<br />

Tropf hängt noch an ihm. Er ist gerade da<strong>bei</strong> zu sich selbst zu finden, gesucht hat er sich<br />

schon.<br />

Die Krankensäle sind in hellgrauer Kampfblechfarbe gestrichen. Alles nur Schiffbaustahl,<br />

nichts verkleidet. Wenn Not am Mann ist, werden die Betten vierstöckig übereinander in den<br />

Stützen eingehängt. Jetzt ist aber nur eine Seite zweistöckig gepackt. Günter Böttcher hat<br />

freien Blick an die Decke. Dort sieht es aus, wie in seinem Maschinenraum. Ein Gewirr an<br />

Rohrleitungen. Alle farblich gekennzeichnet und zusätzlich beschriftet. „Hot water, fresh<br />

water, sea water, steam“ hat der Leitende Ing. der BRINCKMAN als Begrüßungsanblick<br />

nach seinem langsamen Erwachen nun vor Augen. Die Leitung mit dem „hot water“ flößt ihm<br />

Respekt ein. „Hoffentlich bricht die nicht“, äußert er seine Gedanken. Noch im Tran, hat er<br />

keine anderen Sorgen. Nach zwei Stunden scheucht ihn die Schwester schon aus der Koje.<br />

Es gibt Abendessen. Das bedeutet: „Vor dem Kacken, nach dem Essen - Händewaschen<br />

nicht vergessen!“<br />

Nach zweieinhalb Tagen muß MS BRINCKMAN mangels Ladungsangebot den Hafen verlassen.<br />

„<strong>Felix</strong>, lauf mal rüber zur H O P E und versuche, dort den Chief rauszuhauen!“ beauftragt<br />

mich Kapitän Düerkop.<br />

„Yes, he can go“, sagt die diensthabende Schwester und stellt auch ein Formular aus, daß der<br />

Germane Günter Böttcher nun keinen Wurmfortsatz mehr in sich trägt.<br />

Ich frage dümmlich: „Wie jetzt, ‘can go’ etwa zu Fuß?“ „Ja natürlich!“ bestätigt die Schwester.<br />

„Na Günter“ sage ich, „dann woll’n wir mal die lumpigen 500 Meterchen im leichten Trab<br />

nach Hause joggen.“<br />

Den Schlafanzug hat er schon ausgezogen, da kommt Doktor Tilbulski in Zivil von Land.<br />

„Moment!“, er bremst die Aktivitäten. „Schwester! Schere, Pinzette, erst noch die Fäden<br />

ziehen.“<br />

Nach fünftägiger Seereise macht das Schiff für ein paar Stunden, wegen was weiß ich nicht<br />

mehr, in Las Palmas fest. Da hüpft unser Chief schon wieder wie ein afrikanischer<br />

Springbock über die Kanarischen Inseln.<br />

______________<br />

Wir liegen schon zwei Tage geruhsam in Benti vor uns hin, da klopft zur nachtschlafendsten<br />

Zeit die Oberstewardeß Waltraut, die von allen Elvira genannt wird, <strong>bei</strong>m Doc an das Schott.<br />

Die Frau steht im Bademantel mit wirrem Haar vor ihm und klagt über heftigste Unterleibschmerzen.<br />

„Erbse“ ist zwar Hobby-Gynäkologe, aber mit diesem Fall doch völlig überfordert.<br />

Hier mitten im Busch ist die Situation sehr bedrohlich. Von Benti nach Conakry gibt es<br />

offiziell keinen Landweg.<br />

Monsieur Moreau, der französische Pflanzer, kennt einen Schleichweg. Jetzt während der<br />

Trockenzeit müßte man auf diesem sich durchschlagen können.<br />

Erbse und Elvira machen sich feldmarschmäßig fertig. Der Pflanzer kommt mit seinem Jeep,<br />

einem Helfer und Brückenbau-Material.<br />

Sie schlagen sich mit dem Jeep, dem Helfer und den mitgeführten Balken durch den Busch<br />

bis zu einer befestigten Piste. Mit dem mitgeführten Baumaterial überwinden sie die vielfälti-<br />

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