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Nur mein hübsches junges Gegenüber am Schreibtisch läßt mein Landei-Dasein in der<br />

Verwaltung erträglicher erscheinen.<br />

Ab nach Panama, fix muß’ gehen<br />

Wolfgang Nötzel, mein Funkinspektor kommt in das Büro. „Sieh’ zu, daß du nach Hause<br />

kommst. Pack deine Klamotten, du mußt morgen früh nach Panama abdampfen. Dort liegt<br />

THEODOR KÖRNER mit einer rauchenden Bananenladung. Jonny Miller mußte ins<br />

Krankenhaus eingeliefert werden. Hier ist dein Seefahrtsbuch, Flugticket und Übergepäckschein.<br />

Guten Flug!“<br />

Ich mache einen Luftsprung und muß als dynamischer Leistungssportler aufpassen, daß ich<br />

mit meiner Rübe nicht die Sauerkrautplatten der Barackendecke durchstoße. Ich schmeiße<br />

meine angear<strong>bei</strong>teten Papiere meinem hübschen Gegenüber auf den Schreibtisch, sie schaut<br />

nach dem Küßchen etwas traurig.<br />

„Tschüß, machts gut und legt euch wieder hin!“<br />

Mich ehrt das Vertrauen, daß mir die Stasi sofort nach dem Kriseln meiner Ehe entzog, die<br />

Reederei mir jetzt aber nach deren O.K. sofort bedenkenlos zurückgibt. Das Vertrauen<br />

dokumentiert ein OK-Flugticket nach Amsterdam mit Anschlußflug nach Panama nebst<br />

Blanko-Übergepäck-Schein.<br />

Dafür hätte so mancher DDR-Bürger wer weiß was gegeben!<br />

Ich fliege am nächsten Tag erst einmal mit schwerem Marschgepäck von Berlin-Schönefeld<br />

nach Amsterdam Sheepool.<br />

Wegen der nicht vorhandenen Überflugrechte fliegt die Interflug-TU nach Holland über<br />

JWD. Holland wird von der Seeseite aus angeflogen, die Schleife über dem Land ist<br />

imposant. Es ist der 16. Mai 1977, in Holland blühen die Tulpen, nur die Straßen und Wasserarme<br />

sind Tulpen-Blüten-frei.<br />

Der Flughafen Sheepool ist riesig und verfügt über 64 Terminals. Die DC 10 der KLM hat am<br />

Terminal 63 festgemacht.<br />

Sie wartet auf mich, als letzten Passagier. Ich habe Paßschwierigkeiten. Ist doch klar! „He het<br />

een Seefahrtsbukje un een Dienstobdraach, geen Visum!“ telefoniert die Paßbeamtin ihrem<br />

Chef.<br />

Es werden höhere Chargen hinzugezogen.<br />

Ich bekomme Ausmecker wie verrückt. „Sie werden abgeschoben“, beschließen die Paßbehörden.<br />

„Das trifft doch genau meine Vorstellungen“, begrüße ich den Beschluß des officers.<br />

„Wenn sie dazu noch mein Flugticket für diese Maschine nach Panama nutzen, bin ich ihnen<br />

dafür sogar zutiefst dankbar!“<br />

„Hauen sie ab, aber in Panama kriegen sie erhebliche Probleme“, glaubt der paßgewaltige<br />

Holländer zu wissen.<br />

Die Stewardeß drömmelte neben mir schon von einem Pumps auf den anderen und bringt<br />

mich freundlicherweise durch den Tunnel an Bord, damit ich mich nicht verlaufe. Die Gepäckleute<br />

wollten wissen, ob sie meine umfangreichen Klamotten wieder in dem Stauraum des<br />

Flugzeuges suchen und wieder herausräumen müssen.<br />

Ich werde nach Panama abgeschoben.<br />

Über Zürich, Madrid, Caracas und Curacao erreiche ich Panama-City.<br />

Der Nachtflug über dem Atlantik gen Westen zieht sich in die Länge. Die lahme aufgehende<br />

Sonne kommt nur schleppend achtern auf und kann sich nicht zum Überholen entschließen.<br />

Neben mir in der ersten Klasse auf der letzten leeren Mittelbank pennt die ganze Horde<br />

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