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echers wittern <strong>bei</strong>m vorsichtigen Öffnen des Schotts ihrerseits nun eine Chance, auch<br />

einmal einen Ausflug zu unternehmen. Wir weisen den Kraftfahrer ein: „Mach mal vorsichtig<br />

das Schott auf und hau den <strong>bei</strong>den gleich ordentlich was auf den Pinsel. Die stecken sowieso<br />

gleich ihre Rübe durch den schmalen Türspalt.“ Der Trucker verfährt, wie ihm geheißen. Nun<br />

werfen wir den Ausbrecher zu seinen Mitgefangenen zurück. Natürlich samt der ihn noch<br />

umschlingenden Decke. Die möchte unser Helfer aber wieder haben, hauptsächlich deswegen<br />

ist er ja überhaupt mitgekommen und nebensächlich natürlich, weil wir Bananenschiff<br />

unter Ladung sind.<br />

Wir bauen uns einen langen Drahthaken und einen kurzen Besenstiel als Domteurhilfe. Die<br />

Dreierbande sitzt in dem kleinen Kabuff an der Rückwand in ihrem Schlafregal. Aus der<br />

Decke hat sich der Dicke nun selbständig heraus gefitzt. Aber alle dreie zerren in trauter<br />

Einigkeit nun verbissen an der Decke und wir mit dem Drahthaken am anderen Ende auch.<br />

Mit dem Besenstiel hauen wir ihnen auf die Finger. Als wir die Decke schließlich haben, hat<br />

ihr Gebrauchswert arg gelitten. Wir beschenken den Kraftfahrer reichlich mit reifen Bananen,<br />

der Bäcker legt noch ein paar Schachteln Pall Mall drauf. Das kompensiert die Wertminderung<br />

seiner Leierkastendecke.<br />

„Bild war da<strong>bei</strong>!“ ist DDR-mäßig noch kein Thema. So hat von aller offiziellster Seite zum<br />

Glück niemand etwas mitbekommen. Wäre der Affe in die Kräne geklettert, hätte man ihn<br />

wohl von Amts wegen erschießen müssen. Hinzu kommt, daß so ein frisch importiertes Tier<br />

erst einige Wochen in Quarantäne gehört. Wir haben den Rostocker Hafentierarzt von unserem<br />

Tierimport vor Anlaufen Rostock nicht benachrichtigt, schließlich hat der Tierpark Güstrow<br />

diesbezüglich ja eigene Sachverständige.<br />

Wie der Tiergartenmensch von Güstrow die drei Juckigen von unserem Schiff nach Güstrow<br />

verbracht hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Mehr Ahnung und Geschick als wir, hat er<br />

sicher.<br />

Der Affe und der Bäcker sind gerade noch aus Teufels Küche wieder entkommen.<br />

„Robby“ blamiert die ganze Innung<br />

Wir pflegen zum gegenseitigen Vorteil mit der Stadt und der „John-Brinckman-Oberschule“<br />

Güstrow unsere Patenschaft. Nicht weil sie von staatlicher Stelle verordnet wird, sondern<br />

weil sie <strong>bei</strong>den Seiten das Leben bereichert.<br />

Die Stadt Güstrow schenkt uns einen Schäferhund-Welpen.<br />

Ein schönes Tier mit Papieren.<br />

Er kommt ganz jung als Welpe an Bord.<br />

Unser Kapitän heißt Robert, der Hund wird im Hinblick auf diesen Namen durch Mehrheitsbeschluß<br />

„Robby“ getauft.<br />

Robby wächst heran und kann ganz gut Schiff fahren. Aber auch nur das!<br />

Robby kennt alle paarundvierzig Besatzungsmitglieder haargenau, auch nach einem viertel<br />

Jahr Urlaub noch.<br />

Dann springt er mir schon auf dem Gangwaypodest am weißen Trenchcoat hoch, vor Freude,<br />

daß ich auf der nächsten Reise wieder mit ihm umher dallere.<br />

Der Hund hat wenig Auslauf und ich, als dynamischer Typ auch zu wenig. Wir bilden eine<br />

Interessengemeinschaft. Robby besucht mich sehr oft, oben hinter der Brücke in meinem<br />

Funkchap. Dann spielen wir eine Runde fangen.<br />

Auf dem Brückendeck kann man durch die geöffnete Brücke und dem Außengang hinter dem<br />

Funkraum und meiner Kammer eine volle Runde drehen.<br />

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