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Es ist Februar und ich habe Geburtstag. Bei europäisch schlechtem Winterwetter, kommt auf<br />

einem stampfenden Schiff kaum Stimmung auf, da kommt man billig davon. Aber hier, <strong>bei</strong>m<br />

Reedeliegen, in der warmen Sonne hat jeder Brand und durchforstet pausenlos die Geburtstage<br />

in der Besatzungsliste, ob nicht endlich einer geburtstagsmäßig dem erhöhten<br />

Flüssigkeitsbedarf Rechnung trägt.<br />

Heute bin ich dran, Rechnung zu tragen. Neben der Rechnung trage ich vom Koch den<br />

großen Fünfzig-Liter-Topf auf die Luke. Dort schneide ich reichlich vorhandene Pampelmusen<br />

in Hälften und kratze den frisch von den Plantagen kommenden Saft samt Fruchtfleisch<br />

mit einem Löffel in den Topf. Bis er endlich voll ist. Die Stewardessen und der Chiefmate<br />

helfen mir. Der Zimmermann nur ideell.<br />

Er baut eine High-tec-Fruchtpresse. Zwei ausgekehlte Bretter verbindet er mit einem Gummistreifen<br />

als Scharnier. Damit quetscht er die halben Pampelmusen breit, aber auch das Bittere<br />

aus der Schale heraus. „Bleib uns vom Acker mit dem Gerät“, bedanke ich mich für seinen<br />

Ideenreichtum.<br />

Die 50 Liter Frischgepresstes peppe ich dann mit 15 Flaschen „Schilkin-Wodka“ auf. Die<br />

Flasche kostet im Transit 2,46 Mark. 46 Mann Schiffsbesatzung dokumentieren nach meiner<br />

Geburtstagfeier das blühende Leben und die Grippeviren in Europa <strong>bei</strong>ßen sich im März die<br />

Zähne an uns aus.<br />

70<br />

Verschollen auf der Pinos-Insel<br />

Es ist Februar und Rosenmontag. Eigentlich sind die Kubis ja auch Karnevalisten.<br />

Der Zimmermann ist Treckfiedel-Virtuose und will das testen. Ihm schließen sich noch einige<br />

Pappnasen an. Sie fahren mit einer leeren Pampelmusen-Schute an Land. E-Ing. Luckmann<br />

führt auf dieser Reise seine Gemahlin mit. Das Ehepaar nutzt auch die Transportleistung des<br />

Prams, bewahrt aber zu der Karnevalsgesellschaft Kontenance.<br />

Die Horde zieht nun singend hinter der Treckfiedel des Zimmermanns durch das verschlafene<br />

Örtchen. Sie testen auch die sozialistischen Errungenschaften der neuen Kindertagesstätte,<br />

die Rutsche und die Wippe.<br />

Die Anlegestelle der Pampelmusenschuten und der Bootshafen liegen an der Mündung<br />

eines kleinen Flusses. Über diesen führt eine steinerne Bogenbrücke. Just als der „Ümgang“<br />

sich auf dieser Brücke des Lebens freut, trifft sie die Härte des Gesetzes. Die ganze Bande<br />

wird verhaftet, die Treckfiedel verstummt.<br />

Es gibt kein Entkommen.<br />

Generalstabsmäßig geplant, stellt sich an <strong>bei</strong>den Seiten der kleinen Brücke die Policia quer.<br />

Geistesgegenwärtig werfen noch ein paar Jungens ihre unrechtmäßig erworbenen Kuba-<br />

Pesos von der Brücke in den Bach.<br />

Der E-Ing. beobachtet von weitem die Polizeiaktion, an der sämtliche verfügbaren Kräfte der<br />

Insel zum Einsatz kamen. Der E-Mix und seine mitreisende Ehefrau sind die einzigen Zeitzeugen,<br />

die nach Rückkehr zum Schiff dem Kapitän melden können, wo seine vermißten<br />

Truppenteile abgeblieben sind.<br />

Der II. Offizier „Jimmy“ ist Tauchfan. Er hat unter Wasser schwer was auf der Pfanne. In<br />

diesem herrlichen Revier will er mich in diese neue Welt einführen. Matrose Schnulli kommt<br />

auch mit.<br />

Der I.Ing und der III.Offizier sind auf Bambus aus. Späher haben dieses gefragte Material als<br />

leichte Beute landeinwärts auf dem Flüßchen entdeckt. Hier haben die Kubis ein Drahtseil

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