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Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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5.2 Strukturelle Eigenschaften der BST Schichten 95<br />

Das Ti:Ba:Sr Verhältnis dieser Probe ist 100:70:30. Bei dieser Normierung fiel auf, dass die<br />

systematische Abweichung im Ba/Sr Verhältnis zwischen XRF und XPS für insgesamt sieben<br />

Proben mit 35 - 36% sehr konstant war, während das Gr-II/Ti Verhältnis mit Abweichungen<br />

von 50 - 82% größeren Schwankungen unterlag. Dies deutet auf Schwankungen beim Titan<br />

hin, die durch Valenzänderungen während der Messung erklärt werden können. Zusätzlich<br />

wurden die Werte des Platinsubstrats für die dünnste Probe auf 100% gesetzt; die anderen<br />

Werte werden entsprechend skaliert. Dieser Wert ist ein guter Indikator für die Bedeckung der<br />

Probe. Bei einer Dicke von 1,5nm hat sich die Intensität halbiert und bei einer Dicke von 4nm<br />

ist der Wert etwa auf ein achtel gesunken. Damit ist das Limit für die Eindringtiefe, bzw. die<br />

Austrittswahrscheinlichkeit nicht gebremster Elektronen erreicht.<br />

Das wesentliche Ergebnis ist, dass bereits vom Beginn der Abscheidung (bei 0,3nm) alle Elemente<br />

beobachtet werden können. Sowohl das Ba/Sr, als auch das (Ba+Sr)/Ti Verhältnis<br />

kann hier praktisch als konstant betrachtet werden und auch bei den kleinsten hier beobachteten<br />

Keimen liegt das Mischoxid vor und es erfolgt keine bevorzugte Nukleation von (Ba,Sr)O<br />

oder TiO2. Im Gr-II/Ti Verhältnis werden im unteren Ast zusätzlich die Messungen aus der<br />

STO Dickenserie dargestellt. Der Wert bei 0,5nm unterscheidet sich von dem BST Wert, jedoch<br />

liegt dies innerhalb der Schwankungsbreiten von sehr dünnen Schichten, so wurde z.B.<br />

für die 0,3nm dicke Probe in verschiedenen Messungen Schwankungen im Gr.-II/Ti Elementverhältnis<br />

zwischen 0,7 und 1,3 beobachtet.<br />

5.2 Strukturelle Eigenschaften der BST Schichten<br />

Dieses Kapitel konzentriert sich auf die strukturellen Eigenschaften der auf nahezu perfekt<br />

(111)-texturiertem Platin abgeschiedenen BST Schichten. Zuerst werden die Eigenschaften<br />

der mit dem Standardprozess bei Temperaturen von 620 - 655°C abgeschiedenen, nahezu<br />

stöchiometrischen bzw. leicht titanreichen Schichten mit einer typischen Dicke von 20 - 30nm<br />

beschrieben. Danach werden für Schichten ähnlicher Dicke die Änderungen bei Herabsetzung<br />

der Abscheidtemperatur bzw. bei Änderung der <strong>chemische</strong>n Zusammensetzung diskutiert.<br />

Zuletzt werden strukturelle Änderungen mit der Veränderung der Schichtdicke behandelt.<br />

Oberhalb einer Wachstumstemperatur von 600°C zeigen die XRD Diagramme stark (100)texturierte<br />

BST Schichten. Abbildung 5.14 zeigt das θ-2θ Beugungsdiagramm einer 34nm<br />

dicken Schicht, die bei 655°C gewachsen wurde. Es werden nur die (h00) Reflexe vom BST<br />

gefunden. Andere Peaks wie z.B. die im Pulverdiagramm sehr starken (110)- oder (211)- Reflexe<br />

werden nicht beobachtet. Da ein möglicher (111) Peak in Abb. 5.14 vom Platin (111)<br />

Reflex verdeckt wäre, wurde ein möglicher Beitrag einer (111) Orientierung durch zusätzliche<br />

Messungen mit veränderter Geometrie ausgeschlossen. Diese Beobachtungen wurden durch<br />

Beugungsuntersuchungen im TEM (SAD) bestätigt und sind in Übereinstimmung mit früheren<br />

Untersuchungen der Textur [101, 105, 106].

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