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Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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12 2 Grundlagen<br />

Paradebeispiel für derartige hoch-ε Materialien ist die lückenlose Mischungsreihe SrTiO3-<br />

(Ba,Sr)TiO3-BaTiO3 die in der Perowskit Struktur (A 2+ B 4+ O3 2- ) kristallisiert. Die Bezeichnung<br />

Perowskit stammt von dem russischen Grafen Perovsky, der als erster auf die besonderen<br />

Eigenschaften von CaTiO3 aufmerksam wurde. Die kubische Einheitszelle ist in Abbildung<br />

2.1 dargestellt. Im Perowskitgitter ist das große A 2+ Kation zwölffach koordiniert. Das<br />

kleinere B 4+ Kation befindet sich in der Mitte eines Oktaeders aus O2-Anionen und liegt damit<br />

in sechsfacher Koordination vor.<br />

Obwohl die Strukturbezeichnung sich ursprünglich auf die kubische Struktur bezog werden<br />

heute auch verzerrte Strukturen mit zu den Perowskiten gerechnet. Die Verzerrung der Zellstruktur<br />

im Perowskit hängt stark mit dem Ionenradius der Kationen zusammen. Die obere<br />

Grenze für die A-Ionen ist gleich der Größe für die Sauerstoffatome mit einem Ionenradius<br />

von 1,39A [17]. Die Werte von Sr, Ba und Ti sind 1,16A, 1,35A und 0,65A. In Abbildung 2.2<br />

sind verschiedene Metallkombinationen entsprechend ihrem Ionenradius kombiniert. Bei<br />

Raumtemperatur können so verschiedene Varianten der Perowskitstruktur gefunden werden.<br />

Abbildung 2.2: Verteilung der<br />

Perowskite A 2+ B 4+ O3 2- und ihre<br />

Abhängigkeit vom Ionenradius<br />

RA, RB bei Raumtemperatur,<br />

aus [18].<br />

Der graue Balken gibt den für<br />

das System (Ba, Sr)TiO3 interessanten<br />

Bereich an.<br />

Das Materialsystem (Ba, Sr)TiO3 ist in diesem Diagramm durch den grauen Balken repräsentiert.<br />

BTO ist bei Raumtemperatur tetragonal und auch ferroelektrisch. Ähnliches gilt für die<br />

bariumreichen Mischkristalle. Das reine STO liegt am unteren Ende der Linie, ist kubisch und<br />

damit dielektrisch. Durch Änderung der Temperatur werden bei einigen der ansonsten stabilen<br />

Strukturen Phasenübergänge beobachtet. Dies soll am Beispiel von Bariumtitanat beschrieben<br />

werden, siehe Abbildung 2.3.<br />

Abbildung 2.3: Gitterparameter<br />

und strukturellePhasenumwandlungen<br />

des BaTiO3 aus<br />

[19].

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